• Elastisch oder gewebt? 10 Gründe, warum Tragetuch nicht gleich Tragetuch ist

    Als ich 2014 anfing mich mit dem Tragetuch zu beschäftigen, hatte ich keine Ahnung, wie viele unterschiedliche Tragetücher es eigentlich gibt. Ich dachte: „Ja, ich brauche halt so einen langen Schal und irgendwie wurschtel ich mir das schon zurecht.“ Dass dieser „lange Schal“ sich über 2 bis 7 Meter erstreckt, aus völlig unterschiedlichen Materialien bestehen kann, die alle unterschiedliche Eigenschaften aufweisen… war mir nicht klar.

    Vielleicht erinnerst du dich an die kleine Story von unserem ersten Tragetuch. Du weißt schon – das, was ich zunächst in die Ecke pfiff, weil anfangs nichts klappte. Da wir dieses von einer Kollegin geliehen hatten, mussten wir es natürlich irgendwann zurückgeben. Und so kam der Tag, an dem wir uns der Mammutaufgabe „das erste Tragetuch selber kaufen“ stellen mussten.

    Glücklicherweise hatte ich mich das Tragefieber zu dem Zeitpunkt bereits ergriffen. Ich wollte es doch noch einmal probieren. Und so fing ich wieder an zu googeln… Tragetuch –  1.170.000 Einträge – Wums! Jeder Herstellerlink versprach:

    Hier findest du das beste Tragetuch der Firma XYZ!“ Die Preisspanne schwankte zwischen 5€ für einen gebrauchten, abgerockten Flohmarktfund bis 7.000 € für den Tragetuchschatz mit eingewebten Einhornhaar. Gott sei Dank hatte ich mich davor schon mit einigen der gängigen Marken beschäftigt, eine Handvoll Tragetücher in Tragetreffs ausprobiert und konnte so die für mich richtige Kauf-Entscheidung treffen. Und wie habe ich mein erstes eigenes Tragetuch geliebt!

    Ich weiß aber auch, dass ich genauso gut uninformiert auf den ersten Link klicken oder das günstigste Tragetuch hätte wählen können. Und dass ich damit garantiert die falsche Entscheidung getroffen hätte. Gerade für Einsteiger ist das Angebot völlig überfordernd. Was nämlich viele Hersteller nicht dazu schreiben: Tragetuch ist nicht gleich Tragetuch. Es gibt zwei völlig unterschiedliche Sorten an Tragetüchern: das gewebte und das elastische Tragetuch, mit denen du komplett verschieden starten musst. Weißt du das nicht, wählst du möglicherweise die falsche Starterbindeweise. Im schlimmsten Fall gefährdest du so sogar die Sicherheit deines Babys oder verbüßt so einen erheblichen Teil deines eigenen Komforts beim Tragen. Damit das nicht geschieht, bringe ich dir heute einen Überblick über die Unterschiede zwischen dem gewebten und dem elastischen Tragetuch mit. So wirst auch du informiert und selbstbewusst die richtige Entscheidung treffen, wenn du dein erstes Tuch kaufst.

    1. Dehnbarkeit

    Das größte Unterscheidungsmerkmal zwischen elastischen und gewebten Tragetüchern ist die Dehnbarkeit. Zwar weisen beide Tucharten einen gewissen Grad an Dehnbarkeit auf, damit diese sich perfekt an den Babyrücken anpassen – allerdings ist das gewebte Tragetuch querelastisch. Das heißt, es lässt sich nicht in alle Richtungen auseinander ziehen. Ein elastisches Tragetuch gibt hingegen in alle Richtungen nach.

    2. Herstellungsart

    Der Grund für die unterschiedliche Dehnbarkeit liegt in der Herstellungsart der Tücher und an den Materialien, die dafür verwendet werden. Während elastische Tragetücher in der Regel gestrickt werden, wird das Gegenstück – wie der Name schon sagt – am Webstuhl oder an der Webmaschine zusammen gezaubert. Dadurch ergibt sich eine höhere Fadendichte – ergo: das Tuch ist weniger nachgiebig.

    3. Tragegefühl

    Durch die unterschiedlichen Materialen ergeben sich natürlich auch vollkommen unterschiedliche haptische Eigenschaften. Gewebte Tragetücher bestehen aus festen Materialien wie Baumwolle, Leinen, Hanf oder Wolle. Dadurch fühlen sie sich im ersten Moment etwas rauer an und müssen erstmal „weich getragen“ werden.

    Elastische Tragetücher beinhalten meist einen Jersey-, French Terry- oder Elastan-Anteil. So werden sie von Tragenden in der Regel sofort als weich und kuschelig empfunden. Sie schmiegen sich zart an die empfindliche Babyhaut und sorgen so für ganz viel Komfort. Allerdings geben sie eben auch schneller nach – vor allem, wenn dein Baby schwerer wird.

    4. Einsatzbereich

    Aus dem zuletzt genannten Grund liegt der Einsatzbereich des elastischen Tragetuchs vorrangig beim Neugeborenen.

    Das gewebte Tragetuch kann dafür bis zum Ende der Tragzeit bequem getragen werden, da es auch die „großen“ Kleinen problemlos halten kann.

    5. Anzahl der Binde-Lagen

    Wir wissen jetzt: das elastische Tuch ist flexibler und anschmiegsamer, aber eben auch dünner. Aus dem Grund wird es in der Regel mehrlagig – meist 3-lagig – gebunden. So wird der Rücken deines Babys weiterhin optimal gestützt.

    Ein gewebtes Tragetuch sollte bei Neugeborenen hingegen einlagig gebunden werden, um möglichst wenig Druck auf die sich entwickelnde Wirbelsäule auszuüben.

    6. Bindeweisen

    Generell ergeben sich durch die ungleichen Eigenschaften der Tucharten unterschiedliche Bindeweisen. Beim gewebten Tragetuch ist die Wickelkreuztrage oder später auch das Känguru meist die erste Wahl. Die klassische Wickelkreuztrage erfordert dabei mehr Handgriffe, denn die Tuchstränge müssen über dem Babyrücken aufgefächert werden, um die besagte Dreilagigkeit zu erreichen.

    Deshalb – und weil es gerade für Erstlingseltern absolut praktisch ist – starten die meisten Eltern mit elastischen Tragetuch in der vorgebundenen Wickelkreuztrage. Vorgebunden heißt: dein Baby wird erst im Nachhinein in die Tuchtasche gesetzt. Es kann nicht abrutschen und du hast unendlich viel Zeit, das Tuch in Ruhe anzulegen. Trotz allem empfehle ich dir aber auch hier, dir das Binden gründlich und nicht mithilfe eines schnellen 3-Minuten-Tutorials anzueignen.

    Anfänger binden nämlich leider oft zu locker vor und riskieren so, dass ihr Kleines im Tuch zusammensackt und so ungewollt Atemwege blockiert werden. Deswegen empfehle ich dir den Onlinetragekurs „Tragemomente²GO!“, in dem du die Bindeweise zusammen mit mir einmal wirklich gründlich lernen wirst.

    Der Kurs ist perfekt für dich, wenn du gerade Mama geworden bist oder sich die Kugelzeit dem Ende zuneigt. Dein kleines Mini wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit pudelwohl im elastischen Tuch fühlen, da es dem warmen Gefühl der Geborgenheit aus der Zeit in deinem Bauch ziemlich nahe kommt. Dabei sollte es aber auf keinen Fall irgendwelchen Risiken oder Gefahren ausgesetzt sein. Folge einfach dem Link zum Kurs und werde direkt zum Profi!

    7. Weitere Bindeweisen und Rückentragen

    Das gewebte Tragetuch bietet den kompletten Kanon an Bindeweisen. Abgesehen von der Tatsache, dass du in der sensiblen Anfangszeit besser auf einlagige Bindeweisen zurückgreifst, gibt es hier keine Einschränkungen. Ab Sitzalter, also, wenn sich die Wirbelsäule so langsam aufgerichtet hat, sind deine Möglichkeiten grenzenlos. Egal, ob du vorne oder auf dem Rücken tragen möchtest.

    Beim elastischen Tragetuch bist du etwas limitierter. Wie schon erwähnt, sind hier mehrlagige Bindeweisen der Standard.

    Je nach Hersteller, gibt es aber mittlerweile auch genug elastische Tücher, bei denen man die 3-Lagen-Regel auflösen kann. Diese findet man gebraucht allerdings noch nicht so häufig und so bezahlt man beim Neukauf etwas mehr.

    8. Atmungsaktivität und Wärme

    Für gewebte Tragetücher gibt es zwar zahlreiche einlagige Bindeweisen, aber sie können dennoch sehr dick sein. Da sie tendenziell aus Naturmaterialien bestehen, sind sie aber auch atmungsaktiver und eignen sich so vor allem für heiße Sommertage.

    Elastische Tragetücher ziehen da den Kürzeren – eben auch, weil sie meist ja mehrlagig angelegt werden müssen. Zwar gibt es auch hier Ausnahmen – zB. solche mit Bambus-Anteil.
    Aber dafür glänzt es im Winter. Hier sorgt das elastische Tragetuch für warme und kuschelige Tragemomente.

    9. Preis

    Eines der größten Entscheidungskriterien ist für Eltern der Preis. Hier ist das elastische Tragetuch meist die günstigere Einsteigervariante.


    Ein gewebtes Tragetuch dagegen ist zwar im Anschaffungspreis teurer, dafür meist jedoch langlebiger. Es leiert nicht aus und kann sogar mehrere Generationen überdauern, wie Dachbodenfunde zeigen.

    10. Gewicht und Packmaß

    Elastische Tücher sind in der Regel recht leicht und kompakt. Das vereinfacht das Verpacken und Transportieren enorm. Viele Exemplare kommen mit einem kleinen To-Go-Beutel, einige andere lassen sich sogar selbst in ein transportables Säckchen umwandeln. Cool, oder?

    Gewebte Tücher sind da im Vergleich oft größer und somit auch schwerer.

    Mein Fazit

    Anhand der 10 Punkte sieht man, dass die Entscheidung für oder gegen das eine Tuch nicht so einfach ist. Gerade in puncto Komfort unterscheiden sich elastische und gewebte Tragetücher doch sehr. Ich kenne viele Eltern, die den Einstieg mit dem elastischen Tragetuch als viel einfacher und angenehmer empfanden, weil es eben so kuschelig und schmusig ist.

    Gleichzeitig haben sich andere dann darüber beschwert, dass sie einfach zu viel rumspielen mussten, weil es ihnen zu sehr nachgab.



    Auch Kinder haben da ihre ganz eigenen Präferenzen. Mein großes Kind mochte beispielsweise das elastische Tuch nicht. Es war ihm nicht eng genug – er wollte sich selbst und die Begrenzung spüren. Mein Kleiner hingegen, der war super empfindlich am Nacken und bevorzugte deswegen das elastische Tuch. Das ließ ihm nämlich mehr Raum. Auch jetzt unterscheiden die Zwei sich in der Hinsicht immer noch extrem. Der Große würde sich selbst jetzt mit 8 Jahren noch tragen lassen – während der Kleine mit dem Laufenlernen meinte, dass er jetzt zu groß dafür wäre und ab jetzt nur noch läuft – wehe ich nehme ihm diese Freiheit.

    Das Schöne ist ja, dass es zu jedem Topf einen Deckel gibt. Manchmal muss man halt erstmal einige Deckel ausprobieren, um den passenden zu finden. Mein Rat deshalb:

    Probiere sowohl das elastische als auch das gewebte Tragetuch aus. Es lohnt sich hier mit dem elastischen Tragetuch zu starten, da dieses viel günstiger und vor allem optimal für Neugeborene ist. Ist dein Baby schon größer oder besonders schwer, wirst du wahrscheinlich dem gewebten Tragetuch den Vorzug geben. Dieses entlastet immerhin deine Schultern. So oder so kannst du aber natürlich auch direkt damit starten. Deine Möglichkeiten sind hier schier grenzenlos.



    Folgst du meiner Empfehlung und probierst beide Tücher aus, dann empfehle ich meinen Tragekurs „Tragemomente²Go!“ Nach diesem Kurs beherrscht du beide Arten von Tragetüchern. Also schau gleich mal rein.

  • Warum lässt sich mein Baby nicht ablegen?

    Es ist 22 Uhr – seit vier Stunden hängt mein Baby bei mir in der Trage. Es lässt sich einfach nicht ablegen. Bei jeder Bewegung, die nur annähernd signalisiert, dass ich es ablegen könnte, gehen die Augen auf. Das kleine, niedliche Gesicht verzerrt sich, die Stirn wird in Falten gelegt, die Lippen aufeinander gepresst, es holt einmal tief Luft und die Sirene geht an. Hörst du es innerlich?
    Während ich meinen zweiten Sohn doch ab und an schlafend ablegen konnte, war das bei meinem ersten Sohn nie möglich. Er wachte einfach sofort auf. Da konnte er noch so tief schlafen. Die oben beschriebene Situation habe ich also genau so erlebt – Tag für Tag.
    Doch warum?

    Warum weinen Babys überhaupt?

     Klären wir erst einmal diese Frage: Babys weinen, um ihre Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken. In den ersten Lebensmonaten ist Weinen das einzige Mittel, das Neugeborene haben, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen und um Kontakt zu ihren Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen herzustellen. Das ist wichtig zu wissen. Babys weinen nicht um zu manipulieren oder zu provozieren. Sie weinen, um zu kommunizieren!

    Warum weinen Babys nun aber, wenn man sie ablegen will?

     Hier sind die Gründe dafür aufgelistet, warum Körperkontakt so wichtig für dein Baby ist und warum es sich nicht so gerne ablegen lässt:

    1. Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit:

     In den ersten Lebensmonaten ist es für ein Baby sehr wichtig, dass es sich sicher und geborgen fühlt. Evolutionär bedingt weiß ein Baby, dass es nur im Körperkontakt und in der Nähe zu seinen Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen sicher ist. So schützen diese Bezugspersonen unser Baby vor mögliche Gefahren wie beispielsweise wilde Tiere, die es fressen könnten. Unsere Babys sind und bleiben kleine Steinzeitbabys. Die Entwicklung in die moderne Welt haben wir, und das ist wissenschaftlich belegt, weder von den Gehirnentwicklung noch von der Entwicklung unserer Instinkte vollzogen.

    2. Bedürfnis nach emotionaler Verbundenheit:

     Körperkontakt hilft dem Baby also, eine emotionale Verbundenheit mit seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen aufzubauen, aber auch umgedreht. Die Bezugspersonen bauen eine tiefe und enge Bindung zum Baby auf. Der Grund dafür ist unter anderem, dass bei Körperkontakt in der Regel Oxytocin ausgeschüttet wird. Oxytocin ist ein Hormon, dass beispielsweise die Milchbildung anregt. Es wird auch als „Liebeshormon“ bezeichnet, da es bei menschlichen Interaktionen, die positive Gefühle hervorrufen, ausgeschüttet wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bindung zwischen Müttern und ihren Babys und kann dazu beitragen, dass sich Eltern für ihre Kinder engagieren und sich um sie kümmern. Das oberste Ziel des Baby ist immer, dass sich die Bezugsperson um es kümmert. (siehe Punkt 1)

    3. Immunförderung:

     Neben dem schon erwähnten Oxytocin wird auch Prolaktin ausgeschüttet, wenn ein Baby in der Nähe der Eltern ist. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Oxytocin und Prolaktin zusammen das Immunsystem des Babys unterstützen können. So kann Oxytocin die Produktion von Immunzellen im Körper erhöhen, die das Risiko von Infektionen verringern. Wenn die Mütter stillen wird dieser Effekt verstärkt. Dein Baby lässt sich also nicht ablegen, weil es einfach gesünder ist, ganz nah bei dir zu sein.

    4. Entwicklungsförderung:

     Der Körperkontakt kann auch die kognitive und sprachliche Entwicklung des Babys fördern, indem es die Möglichkeit hat, die Stimme und die Mimik seiner Eltern oder anderen Bezugspersonen zu hören und zu sehen. Außerdem kann es dazu beitragen, dass das Baby sich schneller entwickelt und seine motorischen Fähigkeiten verbessert, indem es die Bewegungen und die Körperwärme seiner Eltern oder anderen Bezugspersonen spürt.

    Baby ist happy, wenn es nicht abgelegt wird

    5. Selbstbewusstere Babys:

      Der Körperkontakt kann außerdem dazu beitragen, dass sich das Baby sicherer und selbstbewusster fühlt und besser mit neuen Situationen und Erfahrungen umgehen kann. Babys, die in der Nähe ihrer Eltern oder anderer Bezugspersonen gehalten und berührt werden, fühlen sich sicherer und weniger gestresst. Sie nehmen wahr, dass sie von jemandem beschützt und unterstützt werden, was ihnen ein Gefühl von Vertrauen und Selbstbewusstsein vermittelt. Davon werden sie nun ihr ganzes Leben profitieren. Genial, oder?

    6. Körperliche Bedürfnisse:

     Neben den grundsätzlichen Bedürfnissen nach Schutz und emotionaler Verbundenheit kann ein Baby körperliche Bedürfnisse haben, wie Hunger, Durst, Schmerzen oder Unwohlsein und sich deshalb schwer ablegen lassen. Stattdessen möchte es gestillt, gewickelt oder getröstet werden. Der Körperkontakt kann das Baby übrigens auch dabei unterstützen, diese Bedürfnisse besser auszudrücken, indem es die Bezugspersonen wahrnehmen und richtig darauf reagiert.

    7. Bedürfnis nach körperlicher Stimulation:

     Der Körperkontakt kann auch dazu beitragen, dass das Baby sich körperlich stimuliert und aktiv fühlt. Dies kann durch die Bewegungen des Körpers der Eltern oder anderen Bezugspersonen erreicht werden. Wenn das Baby sich das Baby also langweilt, kann es sich schwer ablegen lassen und möchte stattdessen getragen oder gewiegt werden. Andersherum kann ein Baby unruhig oder überstimuliert sein und sich deshalb schwer ablegen lassen. Stattdessen benötigt es Ruhe und möchte deshalb getragen werden. Gerade am Abend will dein Baby nicht alleine sein, um den stressigen Tag zu verarbeiten. Der Körperkontakt kann dabei unterstützen, dass dein Schatz die Welt um sich herum besser versteht und sich anpasst.

     Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Baby anders ist und unterschiedliche Bedürfnisse hat. Es ist daher wichtig, dass Eltern auf die individuellen Bedürfnisse ihres Babys eingehen und ihm die Körperkontakte und Zuwendung geben, die es braucht.

    Warum du dein Baby niemals ablegen und schreien lassen solltest!

     Aber verwöhne ich mein Baby dann nicht zu viel? Meine Oma, Tante etc. sagt, ich soll es einfach mal schreien lassen. Dann lernt es auch, sich ablegen zu lassen.

    Dieses Ammenmärchen geistert leider noch immer in den Köpfen der Menschen herum. In diesem Artikel habe ich den Mythos schon einmal aufgegriffen und historisch betrachtet. Lies im folgenden Absatz als Ergänzung, wie das Schreien lassen auf die Entwicklung des Babys wirkt:

    Wenn ein Baby schreien gelassen wird, ohne dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, kann dies zu Stress führen und das Wohlbefinden des Babys beeinträchtigen. Eine Studie von Gunnar & Quevedo (2007) hat gezeigt, dass das Schreien gelassen werden von Neugeborenen dazu beitragen kann, die Menge des Stresshormons Cortisol im Speichel zu erhöhen. Hohe Cortisol-Spiegel können das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns beeinflussen und das Risiko von Verhaltensproblemen, wie zum Beispiel Aggression und Impulsivität, erhöhen können. Es gibt auch Hinweise darauf, dass hohe Cortisol-Spiegel während der frühen Kindheit das Risiko von Lernschwierigkeiten erhöhen können. Auch eine andere Studie von Gunnar und Donzella (2002) bestätigte diese Annahme und kam zu der Erkenntnis, dass das Schreien gelassen werden von Kleinkindern dazu beitragen kann, das Risiko von Verhaltensproblemen und emotionalen Störungen im späteren Leben zu erhöhen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Eltern ihre Babys weder unter Dauerstress setzen oder emotionale Störungen riskieren wollen. Deshalb ist das Schreienlassen keine Option, es sei denn, du bist selbst in einer absoluten Ausnahmesituation und hast dich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Dann solltest du dein Baby an einem sicheren Ort ablegen und kurz den Raum verlassen und danach dein Baby beruhigen.

    Warum tragen? Das Baby ist entspannt

    Babys sicher ablegen

     Wenn sich dein Baby doch einmal ablegen lässt, stellt sich die Frage: Wohin kann ich mein Baby ablegen? Es ist wichtig zu beachten, dass es für ein Baby immer sicherer ist, auf einer festen, flachen Unterlage abgelegt zu werden, anstatt auf einer weichen oder unebenen Fläche. Es ist auch wichtig, dass das Baby auf dem Rücken abgelegt wird, um das Risiko von SIDS (plötzlichem Kindstod) zu minimieren. Wenn du wissen möchtest, welche sicheren Orte es in deinem Zuhause für dein Baby gibt, dann lade dir den kompletten Überblick darüber per PDF für 0€ herunter:

  • Die 20 besten Geschenke für Trage-Eltern

    Derzeit werden wahnsinnig viele Babys in unserem näheren Umfeld geboren. Also brauchen wir auch regelmäßig kleine oder größere Geschenke für die Neugeborenen und ihre Eltern. Nur was können Eltern und Kinder wirklich gebrauchen? Keine leichte Frage.

    Du weißt bereits, dass die Eltern, die du beschenken möchtest, ihr Kind tragen oder tragen wollen? Dann ist das ein prima Anhaltspunkt, um das perfekte Geschenk zu finden.

    In diesem Artikel möchten wir unsere lange Erfahrung im Einzelhandel mit euch teilen. Viele Jahre waren wir Teil eines ökologischen Eltern-Kind-Landens in Berlin-Neukölln. Dort haben wir allerhand gelernt: Welche Produkte kommen besonders gut an bei frisch gebackenen Eltern? Was sind unsere Geheimtipps? Welche Dinge erleichtern insbesondere Trage-Eltern den Alltag?
    Dabei legen wir besonders viel wert auf Naturmaterialien, also Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) und Schurwolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT). Viel Spaß beim Inspirieren lassen!

    Geschenke für Trage-Eltern unter 10 Euro

    1. Häubchen

     Nichts ist niedlicher als ein Neugeborenes mit einem Häubchen in der kleinsten Größe auf dem Kopf. Wir empfehlen Wolle-Seide, da das Material temperaturausgleichend wirkt und gleichzeitig äußerst angenehm auf der Haut ist. Am günstigsten ist hier stets die Farbe natur, etwas teurer wird es, sobald das Material gefärbt wird. Das Häubchen von Cosilana* in der Größe 50/56 kostet nur etwas über 9 Euro und das, obwohl die Firma sogar in Deutschland produzieren lässt. Aber Achtung: fürs Rückentragen sind die Häubchen weniger geeignet, weil sie schneller mal verrutschen.

    2. Babystulpen

     Babystulpen sind ein tolles Geschenk für Trage-Eltern, wenn dein Budget klein ist aber der Überraschungseffekt groß sein soll. Die Stulpen sind vielseitig einsetzbar. So schützen sie bei Sonne die zarte Haut, lassen die Füße aber frei. Sie sorgen dafür, dass die Kleinen beim nackt strampeln nicht auskühlen. Und im Winter schließen sie die ewig entstehende Lücke zwischen Socken und Hosenbein.
    Babystulpen gibt es als sommerliche Baumwollvariante, beispielsweise von Babylegs* für 9,90 Euro. Im Winter bieten sich Schurwollstulpen an, wie diese hier von Hirsch Natur*, 16,90 Euro.

    3. Schnullerkette mit Clip

     Wenn du bereits weißt, dass die Familie einen Schnuller verwendet, dann ist eine Schnullerkette mit Clip sicher ein willkommenes Geschenk. Der Clip dient dazu, die Kette an der Tragehilfe oder dem Tragetuch zu befestigen. Auf den Boden gefallene Schnuller gehören damit der Vergangenheit an! Die Ketten gibt es aus verschiedenen Materialien. Wir empfehlen Holz mit unbedenklichen Farben, wie diese niedliche personalisierte Schnullerkette* (15,9 Euro).
    Tipp: Du kannst auch nur einen Clip* verschenken (3,40 Euro). Daran können die Eltern dann einen Greifling, Beißring oder anderes Spielzeug befestigen.

    4. Taschenspiegel

     Ein Taschenspiegel ist ein äußerst praktisches Utensil, um das Rückentragen zu vereinfachen. Die reine Technik des Rückentragens ist schnell zu lernen. Aber sich zu trauen, das Kind buchstäblich aus den Augen zu lassen, ist schon eine gewisse Herausforderung. Mit einem Taschenspiegel können Eltern unkompliziert einen Blick nach hinten werfen und nachsehen, ob die Mütze verrutscht oder das Kind eingeschlafen ist. Gibt es in jeder Drogerie. Dieses schöne Stück* kostet 7,99 Euro.

    5. Sling-ringe

     Sling-Ringe sind ein ausgefallenes Geschenk für experimentierfreudige Trage-Eltern. Sie bestehen bestenfalls aus Metall und sind üblicherweise fester Bestandteil von Ringslings. Schenk den Eltern also beispielsweise eine Nähanleitung für einen Ringsling dazu und schon können sie sich kreativ an der Nähmaschine austoben. Slingringe können aber auch bei binde-begeisterten Eltern punkten.
    Ringe gibt es beispielsweise von Fidella* (3,95 Euro pro Stück).

    Geschenke für Trage-Eltern 10-20 Euro

    6. Schultergurtschoner

     Die Eltern, die du beschenken möchtest, haben bereits eine Fertigtrage, mit der sie gut zurecht kommen? Super! Dann schenk ihnen Schultergurtschoner. Sie werden im Kopfbereich des Kindes über die Träger geschoben und schützen die Tragehilfe vor Nuckeln oder einer laufenden Nase. Außerdem verschönern sie die Trage optisch. Beinahe alle Tragehilfenhersteller haben die Schoner in ihrem Sortiment, beispielsweise Ergobaby* oder Rookie* (ab 14,90 Euro).

    Tipp: Natürlich kannst du die Schultergurtschoner auch selbst nähen und verschenken. Ich habe beispielsweise diese tolle Anleitung gefunden.

    7. Baby-Hose mit Umschlagbündchen

     Eine Hose mit Umschlagbündchen ist perfekt für Neugeborene, dessen kleine Söckchen ständig verloren gehen. Zudem besteht diese Hose dann auch noch aus einem Wolle-Seide-Gemisch, ein Material, das atmungsaktiv und temperaturausgleichend zugleich ist. Die Hose passt ewig, ein Stoffwindelpo passt auch locker hinein und das Bauchbündchen ist weich und hoch – was sollen wir sagen? Wir lieben die Cosilana Baby-Hose mit Kratzschutz*! Zu haben für ca. 20 Euro, je nach Farbe.
    Achtung: Kauf lieber eine Nummer größer, da durch die Anhockung beim Tragen mehr Beinlänge gebraucht wird.

    8. Puschen

     Vor allem in der kälteren Jahreszeit bietet es sich an, dem Tragekind draußen Socken, Puschen oder Schühchen anzuziehen. Doch die Suche danach gestaltet sich oft schwierig, denn viele Schühchen fallen beim Tragen schnell vom Fuß. Wir mögen die Booties von Sterntaler* (15,99 Euro), da sie aus Schurwolle gefertigt sind und durch den langen Schaft bestens am Kind bleiben. Weitere empfehlenswerte Möglichkeiten sind Lederpuschen von Pololo*,  Schühchen aus Schurwollfleece von Cosilana* oder Playshoes-Booties*.

    9. Size-It

     Falls die Eltern, die du beschenken möchtest, eine Manduca oder eine ähnlich Fertigtrage mit recht breitem Steg besitzen (und ihr Baby noch etwas zu klein für diese Tragen ist), dann schenk ihnen einen Size-It! Dieser verkleinert den Steg, indem er den Stoff unter dem Babypo abbindet. Wenn die Eltern ansonsten mit ihrer Trage zufrieden sind, beseht absolut kein Grund für sie, eine neue anzuschaffen. Ein Size-It* kostet ab 11,90 Euro und kann helfen, die Trage an das Baby anzupassen. Ebenso hilfreich und ausschließlich für die Manduca geeignet ist die Ellipse*, ab 12 Euro.

    10. Regenschirm

     Auch wenn die Eltern, die du beschenken möchtest, noch nie in ihrem Leben einen Schirm besessen haben und seit eh und je tapfer mit Windjacke und Kapuze durch den Regen gestapft sind, werden sie dir für dieses Geschenk sicher dankbar sein. Das Schöne am Tragen ist ja, dass die Hände frei sind. Frei für Einkäufe und Gepäck oder auch das Geschwisterkind. Bei Schmuddelwetter gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Tragejacke-/cover oder Regenschirm. Dieser hier macht wenigstens gleich noch gute Laune – der Schirm von Plemo* derzeit für 17,99 Euro.

    Geschenke für Trage-Eltern 20-30 Euro

    11. Schal für Zwei

     Unser absoluter Geheimtipp für alle Trage-Eltern ist der Schal für Zwei. Falls eine große Jacke noch über das Baby passt oder die Eltern ein Trage-Cover benutzen, werden sie das Problem kennen: Hals und Brustbereich bleiben kalt. Ein Schal für Zwei kann hier Abhilfe schaffen. Das tollste daran: Er lässt sich auch beim Rückentragen verwenden! Mein geliebter MaM Babywearing Dickey, den ich selbst benutzt und für alltagstauglich befunden habe, gibt es leider nur in Finnland zu bestellen. Zum Preis von 18,95 Euro kommen dann noch Versandkosten in Höhe von 10 Euro hinzu. Eine Alternative aus Deutschland kommt von Mamamotion. Ihr Trage-Schal kostet 20 Euro.

    12. Schlupfmütze

     Eine Wintermütze für Traglinge muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Natürlich soll sie warm sein, bestenfalls aus einem natürlichen Material gefertigt, und: sie sollte keinesfalls verrutschen! Es gibt nichts nervigeres, als wenn beim Überziehen der Tragejacke auf dem Rücken die Mütze vom Kopf rutscht. Beste Erfahrungen haben wir mit der Schlupfmütze von Dilling* gemacht (15,99 Euro). Sie ist aus reiner Schurwolle, schützt Hals, Brust und Rücken, passt vergleichsweise lange und sitzt durch ein Gummiband am Hinterkopf bombenfest. Und das beste: sie ist maschinenwaschbar. Daumen hoch!

    13. Sonnenhut

     Ein guter Sonnenhut ist in den Sommermonaten äußerst wichtig für kleine Trage-Babys. Im besten Fall sollte er mitwachsen, nicht verrutschen und einen UV-Schutz besitzen. Das Modell “Feuerwehr” von Pickapooh* (25,50 Euro) ist unser erklärter All-time-favorite unter den Sonnenhüten. Der Hut sitzt perfekt auf Grund des elastischen Baumwollbündchens und wächst dadurch auch einige Zeit mit. Sein UV-Schutz liegt zwischen 20 und 80. Es gilt: Je dunkler die Farbe, desto höher der UV-Schutz. Achtung: Die Größen der Hüte entsprechen dem Kopfumfang des Babys in Zentimetern. Frag also lieber einmal nach, bevor du zuschlägst.

    14. Wolle-Seide für die Eltern

     Endlich mal ein Geschenk für die Eltern! Wieder empfehle ich Wolle-Seide, aber das hat auch einen guten Grund! Beim Tragen eines Babys wird viel Körperwärme generiert. Dies führt häufig zu einem ungesunden Mix aus Schwitzen und Abkühlen, wieder Schwitzen, wieder Abkühlen. Mit Wolle-Seide-Unterwäsche wird diesem Prozess entgegengewirkt. Das Material fühlt sich nie so feucht an wie Baumwolle und ist temperaturausgleichend. Einfach gesagt: Schwitzt man, kühlt das Material, und friert man, wärmt es. Wir beide lieben unsere Wolle-Seide-Unterhemden von Engel* und tragen sie durchgängig von Oktober bis April (ab 25 Euro).

    Geschenke für Trage-Eltern 30-80 Euro

    15. Wollfleece-Anzug

     Dieser Wollfleece-Anzug* ist alles, was sich frischgebackene Eltern nur wünschen können: Er ist einfach wunderschön mit seinen glatten Holzknöpfen und den vielseitigen Melange-Farben. Er hat praktische Umschlagbündchen an Händen und Füßen und ist unglaublich kuschelig. Und er ist dünn, aber trotzdem warm, denn er besteht aus Schurwollfleece. Muss ich noch mehr sagen? Der Anzug* kostet ab 50 Euro aufwärts, je nach Farbe und Größe.
    Achtung: Unter einer dicken Tragejacke ist der Anzug möglicherweise zu warm. Frag lieber noch einmal nach, ob bzw. welche Tragejacke vorhanden ist.

    16. Ring-sling

     Der Beitrag Wie du den Ringsling lieben wirst! ist einer meiner meistgelesenen. Das Interesse am Ringsling scheint also groß – er ist nur noch nicht so verbreitet wie andere Tragehilfen. Ich jedenfalls finde, der Sling wird vollkommen unterschätzt. Hier einige Gründe, warum ich den Ringsling so liebe: Er eignet sich sowohl für zarte Neugeborene als auch für Laufkinder, mit etwas Übung geht das An- und Ablegen schnell. Er kann vor dem Bauch, auf der Hüfte und auf dem Rücken verwendet werden. Außerdem hat er ein kleines Packmaß und kann somit immer dabei sein. Überzeugt? Dann schau dir mal den Ringsling* an (~65 Euro), mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

    17. Slingbag

     Trage-Eltern stehen regelmäßig vor der Herausforderung, wie sie neben ihrem Kind auch noch ihr Gepäck transportieren sollen. Bewährt hat sich hier beispielsweise die Slingbag* (69,90 Euro), die auf Grund ihrer verstellbaren Schultergurte immer passt und nirgendwo drückt – egal ob das Kind vor dem Bauch, auf der Hüfte oder auf dem Rücken getragen wird.

    18. Trage-Cover

     Viele Eltern stehen vor der Frage: Trage-Cover oder Tragejacke? Der Vorteil eines Trage-Covers liegt darin, dass es allen Tragenden passt. Egal ob Mama, Papa, Oma oder Tante – das Cover kann von allen genutzt werden. Ein Nachteil besteht darin, dass zum einen der Brust- und Halsbereich des:r Tragenden frei bleibt, da das Cover über der offenen Jacke getragen wird. Des Weiteren gestaltet sich das Rückentragen etwas komplizierter, da das Baby über der eigenen, womöglich dicken, Kleidung eingebunden werden muss. Trage-Cover gibt es in verschiedenen Versionen und aus unterschiedlichsten Materialien. Dieses hier* ist das Deluxe Cover Flex von MaM für 69,90 Euro.

    19. Zugang zum Onlinetragekurs

     Du möchtest den Eltern etwas ganz besonderes schenken? Etwas individuelles, das genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist? Etwas, das ihnen den Alltag mit Baby erheblich erleichtern wird? Dann verschenk den Zugang zum Onlinetragekurs!

    Preislich liegt der Onlinetragekurs bei 89 Euro. Schau dir den videobasierten Kurs in deinem Tempo mit einem Cappuccino in der Hand ganz in Ruhe und ohne Störung daheim an. Ganz egal, du schaust die Videos wann und so oft du willst. Erhalte absolut individuelle Betreuung, so dass dein Tragesystem schlussendlich zu 100% zu dir passt oder verschenke den Zugang an eine liebe Person deiner Wahl.

    Geschenke für Trage-Eltern über 80 Euro

    20. Tragejacke

     7 Gründe, warum Tragejacken rocken! beschreibt ausführlich, warum wir Tragejacken so lieben und immer wieder gern empfehlen. Inzwischen gibt es etliche Modelle auf dem Markt. Wir mögen für die kalte Jahreszeit beispielsweise den Walkmantel (299 Euro) oder die Winterjacke (369 Euro) von Mamalila. Als Regenjacke eignet sich die All-Weather-Jacket von MaM* (124,90 Euro). Außerdem sehr beliebt für Frühling und Herbst sind die Softshelljacken von Vivalamamaberlin (179 Euro), die es auch für Männer gibt (ab 259 Euro).

     Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

  • Linktipps zum Tragen

     Diese Tragetuchhersteller habe ich schon getestet und kann ich dir weiterempfehlen:

    Didymos

    Fidella (Überbreite)

    Girasol

    Hoppediz

    Kaami-Slings

    Kindsknopf

    Kokadi

    Lenny Lamb

    Madalo (handgewebt)

    Mamanuka (handgewebt)

    Natibaby

    Pollora (nur noch gebraucht, Pollora ist leider insolvent)

    Little Frog

    Oscha

    Storchenwiege

    Yaro (Überbreite)

     

    Es gibt aber auch noch einige mehr, die jedoch nicht unbedingt anfängertauglich sind.

    Du kennst noch eine weitere Marke oder möchtest wissen, ob die Marke, die du gerade gefunden hast, auch geeignet ist? Schreib mir einfach eine Nachricht und ich kann es dir sagen.

     Diese Tragehilfenhersteller habe ich schon getestet und ich dir weiterempfehlen:

    Buzzidil

    Didymos

    Emeibaby

    Fidella

    Fräulein Hübsch

    Girasol

    Hoppediz

    Huckepack

    Kokadi

    Mamo

    Ruckeli

    Storchenwiege

     

  • 6 Tipps, wie du die optimale Tragetuchlänge findest

    Drei Meter Stoff? Oder sogar vier Meter? Oder noch länger? Wer zum ersten Mal ein Tragetuch in der Hand hält, ist im ersten Moment oft geschockt über die schiere Menge an Stoff. Wie soll das nur jemals vernünftig gebunden werden?

    Es kursiert die Meinung, mit einem möglichst langen Tragetuch könne man nicht viel falsch machen. Ich sehe das anders. Deshalb zeige ich dir in diesem Beitrag, wie du die optimale Tragetuchlänge für dich findest.

    Doch vorab gebe ich dir eine kleine Übersicht, welche Tragetuchlängen sich standardmäßig herausgebildet haben.

     Und hier kommen sie, die 6 Tipps, wie du die optimale Tragetuchlänge findest:

    Tipp Nummer 1: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Bindeweise

     Die benötigte Tragetuchlänge hängt wesentlich von der Bindeweise ab, die du verwenden möchtest. Für die Wickelkreuztrage brauchst du mehr Stoff als für das Känguru oder den einfachen Rucksack.

    Wenn du also zum Beispiel ein Tuch für das Känguru, die Hüftschlinge und den einfachen Rucksack suchst, reicht im Durchschnitt ein Tuch der Größe 3 oder 4. Wenn du die Wickelkreuztrage oder den Double Hammock binden möchtest, sollte das Tuch eher eine Größe 5 oder 6 sein.

    Tipp Nummer 2: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Körperstatur

     Natürlich spielen auch deine Körpermaße eine Rolle. Ein schmaler, kleiner Mann braucht für die gleiche Bindeweise weniger Stoff als eine breitschultrige, hochgewachsene Frau.

    Es ist auch für mich nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, welche Tuchlänge für den*die Interessierte*n geeignet ist. Auch wenn es Größenrechner gibt, die die Tragetuchlänge aus den Parametern Bindeweise und Körperstatur berechnen, solltest du dich nie zu 100% auf das Ergebnis verlassen.

    Tipp Nummer 3: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Tuchform

     Tragetücher kommen in zwei verschiedenen Formen. Der Großteil ist wie ein Parallelogramm geschnitten, das heißt, dass sie an den Enden schmaler werden. Der Knoten ist somit weniger dick und du hast die Möglichkeit, auf dem letzten Zipfel zu knoten, wenn nötig.

    Einige wenige Tücher sind jedoch rechteckig geschnitten. Dies ist meistens der Fall, wenn die Tuchenden mit Fransen verziert sind. Du brauchst für die gleiche Bindeweise ein längeres rechteckiges Tuch und somit eine größere Tragetuchlänge, da der Knoten mehr Stoff benötigt.

    Tipp Nummer 4: Jede*r braucht eine eigene Tragetuchlänge

     Ich erlebe es oft, dass ein Paar sich ein Tragetuch anschaffen möchte, das dann beide Eltern benutzen können. Grundsätzlich ist das natürlich ein nachvollziehbarer Wunsch. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass Eltern sich in ihrer Statur so grundlegend unterscheiden, dass für eine*n von beiden das Tuch viel zu lang ist. Leider ist das meist auch noch die Frau, die aber mit dem Kind zu Hause ist und das Tuch überwiegend benutzt (Achtung: Klischee! Aber leider zu häufig wahr).

    Ich verstehe, dass viele Eltern aus ökonomischen und ökologischen Gründen nur ein Tuch kaufen wollen.

    Suche dir kreative Lösungen: Es gäbe beispielsweise die Möglichkeit, dass der*die kleinere Person mit dem Tuch die Wickelkreuztrage bindet und der*die größere das Känguru. So wäre das Tuch für niemanden zu lang.

    Tipp Nummer 5: Schneide dir deine Tragetuchlänge

     Hast du ein viel zu langes Tuch und willst dir kein neues besorgen, dann trau dich und schneid es ab! Ich bin großer Fan des rigorosen Kürzens von Tüchern. Nichts ist nerviger, als wenn die Enden des Tuches wie ein Schwanz zu Boden hängen und man sich damit noch zwei Mal umschlingen kann.

    Zu lange Tücher erschweren auch das Binden: beim Känguru beispielsweise sollte das Tuch nicht auf Fußboden schleifen, damit sich das Tuch beim Umklappen der Schulterklappen auch vollständig drehen kann (kräftig schütteln hilft natürlich auch).

    Nicht vergessen: Nach dem Abschneiden die Kanten umnähen! Webstoffe fransen wahnsinnig.

    Tipp Nummer 6: Finde deine Tragetuchlänge durch Ausprobieren

     War ja klar, dass das dieser Tipp noch kommen musste: Ausprobieren. Logisch. Es geht ist der einfachste und beste Weg, um sicherzugehen, dass die Tragetuchlänge zu dir passt. Du kannst dir zum Beispiel dein passendes Tuch zum Tragekurs dazubuchen. Es gibt sogar ein langes sogenanntes Größentuch von Didymos, das alle Tragtuchlängen „beinhaltet“. Das funktioniert, indem du es dir umbindest und dann etwas unterhalb des Knotens die passende Länge abliest. Natürlich befindet sich dieses Tuch auch in meinem Sortiment.

     von Julia Küpper und Juli El

  • Warum tragen?

    Warum tragen? Ereichterung im Alltag!

    Warum tragen? Genau so wie auf dem Bild habe ich mit beiden Kindern die ersten Wochen und Monate verbracht. Egal, was ich gemacht habe: kochen, aufräumen, föhnen… mein Baby war immer dabei und immer an mir dran.

    Es soll ja Kinder geben, die sich ablegen lassen, meine waren es nicht. Abgelegt-Geschrei…

    Natürlich hatte ich meinen Mann, der mich in der Anfangszeit unterstützte, aber da ich die Elternzeit genommen hatte, war er natürlich nicht immer da. Zudem hat es mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich wurde unruhig, wenn meine Kinder nicht in meiner Nähe waren.

    Warum ein Tragetuch oder eine Babytrage auf allen Erstausstattungs-Listen zu finden ist?

     Wenn Eltern (endlich) schwanger werden, stehen sie vor der Entscheidung: Was brauche ich alles für die Erstausstattung und laden sich ganz viele Listen herunter. Auf diesen Listen steht nun oft ein Tragetuch oder einen Babytrage (oder Tragesack, Tragegurt…). Das ist der Punkt, an dem sie oft das erste Mal mit dem Trage in Berührung kommen und sich fragen:

    Warum sollte ich überhaupt mein Baby tragen?

    Die meisten Eltern, die ich gefragt habe, warum sie sich für das Tragen entschieden haben, nannten neben praktischen Gründen für das Tragen als größten Auslöser dafür, dass sie tragen ihre eigenen Babys. Diese ließen sich genauso wie mein Baby nicht ablegen, wollten immer nah am Körper bleiben und schliefen nur im Tuch oder in der Tragehilfe ein. Legte man sie ab, schrien sie.

    Das ist ganz normal! Klicke dich einmal durch die Slides durch und erfahre warum:

    Das Menschenbaby ist ein aktiver tragling!

     Menschen sind also Traglinge: biologisch, evolutionsgeschichtlich, anatomisch und kulturell gesehen!

    Mitte des 19. Jahrhunderts ging in Deutschland die erste Kinderwagenfabrik in Betrieb. Dabei wurde das Tragen hier in Europa zurückgedrängt und erst in den 1970er Jahren wiederentdeckt. Verglichen mit der gesamten Entwicklung der Menschheit ist das aber nicht einmal ein Wimpernschlag. Deshalb noch einmal: Wir Menschen sind von unseren Instinkten aus darauf trainiert, getragen zu werden. Tragen Eltern also ihre Babys erfüllen sie schlicht und einfach deren angeborenen natürlichen Bedürfnisse. So einfach ist es – also DESHALB TRAGEN!

    Warum tragen? Das Baby ist entspannt

    Aber verwöhne ich mein Baby damit nicht zu sehr?

     Wenn du dein Baby ständig hochnimmst, verwöhnst du es.“
    „Du kannst dein Baby doch nicht im Tuch einschlafen lassen, da gewöhnt es sich doch dran.“
    „Immer dieses Rumgeschleppe, das Baby wird doch komplett verwöhnt und tanzt dir später auf der Nase rum.“

     Du hast solche Aussagen schon gehört?

    Woher kommt diese panische Angst vorm Verwöhnen? In den Slides findest du die „Quelle“ – ein Buch aus der Nazi-Zeit: „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ von Johanna Haarer (1934) – du kannst auch einen Auszug davon lesen:

     Hier gibt es noch mehr gruselige Zitate aus dem benannten Buch:

    “Wenn du ihn immer rausnimmst und trägst, wird er nie im Kinderwagen liegen bleiben. Man darf die Kinder nicht so verziehen.“

    “Man muss ein Kind auch mal schreien lassen, das kräftigt die Lungen.”

    “Versagt auch der Schnuller, dann liebe Mutter, werde hart! Fange nur nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen.”


    Ursprung der Angst vorm Verwöhnen

     Das ist also der Ursprung: Die Angst davor, dass das Baby zu „weich“ wird, zu wenig „unterwürfig“, gar noch einen eigenen Willen entwickelt. Kinder, die gebrochen werden, lassen sich besser kontrollieren und zu Soldaten erziehen. Zudem werden Kinder, wenn sie eine enge Bindung zu den Eltern haben möglicherweise nicht in das lebensgefährliche Kriegsgebiet gesendet.

    Das ist Quatsch und wir leben nun bald 100 Jahre später.

    Wir wissen zum Beispiel, dass bereits der erste Schrei nach der Entbindung die Lunge frei setzt und sie sich selbstständig weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass Babys in den ersten Lebensmonaten nicht grundlos weinen und psychologisch nicht in der Lage sind, Weinen als Manipulationsmittel einzusetzen.

    Warum ist das Denken also noch in den Köpfen vieler (vor allem älterer) Menschen, oder noch schlimmer in den Köpfen von Fachpersonal, wie einigen Hebammen und sogar Kinderärzten. Warum müssen Eltern, die ihre Kinder liebevoll begleiten, so verunsichert werden?

    Es macht mich wütend und traurig zugleich und ich hoffe, dass wir es schaffen, in der nächsten Generation etwas zu bewegen. Wenn du dein Baby begleitest, stillst, trägst, liebkost, tröstest… dann liebe Mama, lieber Papa habe NIEMALS ein schlechtes Gewissen!

    Du verwöhnst dein Baby nicht, du erfüllst nur Bedürfnisse und sorgst dafür, dass Oxytocin ausgeschüttet wird. Somit wird das Vertrauen deines Kindes in dich und die Welt gestärkt. Die psychologische Entwicklung verläuft insgesamt positiver und zwar nicht nur in den ersten Jahren, sondern das gesamte Leben! Wenn das kein Grund zum Tragen ist, dann weiß ich auch nicht!

    Warum tragen? Generell

    Warum sollte ich mein Baby tragen? Weitere Gründe

    Tragen ist Liebe

    Tragen ist Liebe

     Ganze 9 Monate (+/-) hat das Baby nun im Bauch verbracht. Es ist warm und kuschelig. Dein Baby wird mit Nahrung versorgt, schwimmt scheinbar schwerelos hin und her. Gut am Ende wird es etwas eng, jedoch ist nichts ungewohnt. Das Baby hört den Herzschlag der Mama, alles ist vertraut. Und plötzlich wird es geboren. Es wird laut, grell, das Baby muss lernen, wie es Nahrung aufnimmt, muss sich in der Welt orientieren und ankommen. Hier unterstützt das Tragen. Wir stellen zu einem Teil den Zustand im Bauch wieder her. Das Baby ist vom Tuch und der Tragehilfe eng umhüllt, es hört wieder den Herzschlag der Mama, kann sich zurückziehen und fühlt sich ruhig und warm umhüllt.

    Es spürt die Liebe der Trageperson.

     Ein Baby zu bekommen ist für Eltern eine extrem große Umstellung. Waren sie vorher unabhängig in allem, was sie taten, ist es nun eine große Aufgabe, sich um dieses kleine Wesen zu kümmern. Natürlich machen die meisten Eltern das gerne, trotzdem kann es auch als zusätzliche Belastung empfunden werden, gerade wenn das Baby viel weint und unglaublich viel Nähe braucht. Hier gibt das Tragen ein Stück Freiheit zurück. Eltern haben die Hände frei für Aktivitäten im Alltag, sei es Wäsche waschen, Haare föhnen (siehe mein Bild oben) oder auch einfach nur einen Kaffee trinken, ja sogar ein Restaurant- oder Kinobesuch (mit Hörschutz natürlich) wird plötzlich wieder möglich. Das Baby ist gut beschützt immer dabei, die Eltern bekommen aber ihre Unabhängigkeit ein Stück weit zurück.

    Tragen ist Freiheit

    Tragen ist Freiheit

    Tragen ist bequem

    Tragen ist toll!

     Manche Eltern denken anfangs, dass das Tragen etwas ist, das den Rücken zusätzlich belastet. Auch haben sie Angst, dass das fürs Baby unbequem sein könnte. Diese Angst ist unbegründet. Zum einen trägst du dein Baby ja sowieso, wenn nicht im Tuch/ Trage dann auf dem Arm. Du wirst merken, dass du dabei recht schräg stehst. Hast du dagegen nun eine Trage/ ein Tragetuch und musst dein Baby nicht mit der Hand stützen, dann kannst du viel gerader stehen und dein Rücken bzw. die Wirbelsäule wird entlastet. Der Beckenboden wird geschont. Zum anderen ist dein Baby in der richtigen Trageweise auch in einer optimalen Position. Die sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung kann beim Tragen eingenommen werden, diese Position ist für die Hüftentwicklung ausgezeichnet. Das Tuch bzw. die Tragehilfe passt sich im Idealfall zudem immer dem aktuellen Stand der Wirbelsäulenentwicklung an. Somit wird der Babyrücken einwandfrei gestützt.

    Und stell dir einmal vor, entspannt in einer Hängematte zu relaxen. So fühlt sich das Tragen für Babys an. Das kann nur bequem sein!

    OK, wenn das Tragen so toll ist, warum tragen dann nicht alle?

     Leider ist das Wissen darüber, wie man die Babys am besten trägt, durch die beschriebenen historischen Entwicklungen leider verloren gegangen. Vor der Zeit der Industrialisierung lebten wir Menschen in einem Dorf. Da wusste die Oma, große Schwester, Tante (ja, es waren vorrangig die Frauen), wie man die Babys trägt und haben das von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder optimiert und verbessert.

    Leider ist das heute nicht mehr so. So kaufen viele Eltern irgendeine X-beliebige Trage, finden das unbequem oder kommen nicht wirklich mit einem Tuch klar und kommunizieren, dass Tragen eben nichts sei.

    Den Einstieg erleichtern

     Doch so muss es nicht sein! Mittlerweile gibt es viele sehr gut ausgebildete Trageberater:innen, die dich auf deinem Weg unterstützen können. So lernst du ganz genau, wie du dein Baby einbindest, ohne dass du Angst davor haben musst, dass du Fehler machst, oder gar dein Baby fallen lässt.

    Das war auch der Grund dafür, dass ich einen Tragekurs entwickelt habe, in dem du die kompletten Basics zum Tragen erfährst. So können du und dein Baby die vielen Vorzüge des Tragens, die hier in dem Artikel zusammengefasst sind, direkt genießen, ohne ewig viel Zeit in Recherchearbeit zu stecken, oder unnötige Fehlkäufe zu tätigen, die dann im schlimmsten Fall zu einer unbequemen und ungesunde Trage führen.

    ➡️ Informiere dich hier genauer darüber.

  • Tragetuch oder Tragehilfe – Wo fange ich an?

    In diesem Artikel hast du dich darüber informiert, warum es sinnvoll ist, sein Baby zu tragen. Nun möchtest du dein Baby tragen, super! Aber nun stellst du dir sicherlich die Frage: Wo fange ich da überhaupt an? Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten und du möchtest Orientierung im Trage-Dschungel?

    Schauen wir uns dafür erste einmal die Definitionen an. Was ist überhaupt ein Tragetuch und was ist eine Tragehilfe?

     Das Tragetuch ist ein etwa 3 -5 m langes Stück Stoff. Es besitzt die Form eines Parallelogramms. Der Stoff kann sowohl gestrickt werden (elastisches Tragetuch) als auch gewebt (gewebtes Tragetuch). Im Gegensatz zur Tragehilfe muss das Tuch gebunden werden. Das hat Vor- und Nachteile.

    •  Der größte Vorteil ist, dass sich das Tuch absolut flexibel an jede Körperform des Babys und des Trägers anpasst. Man kann es sowohl an das kleine Neugeborene als auch an den großen Toddler anpassen. Jede Mama, jeder Papa kann es egal wie groß oder klein er oder sie ist, binden.
    • Meistens ist es auch günstiger als eine Tragehilfe, es gibt gebraucht gute Tücher für 20-30€, aber auch neuwertige Schnäppchen.
    • Zudem ist das Tragetuch unglaublich langlebig. Muss man eine Tragehilfe nach einer Zeit austauschen, weil sie dem Baby zu klein geworden ist, reicht das Tragetuch die gesamte Tragzeit.
    • Es passt in jede Wickeltasche und lässt sich auch später für das Tragen auf dem Rücken problemlos verwenden.
    • Gerade für kleine Babys gibt es kaum etwas Gemütlicheres als so ein kuscheliges Tragetuch.

     Wo ist denn nun der Haken? Nun wir erinnern uns an die Definition, so ein Tragetuch sieht so garnicht fertig aus. Das heißt, um darin ein Baby tragen zu können, muss man es erst binden. Und das schreckt Eltern oft ab. Erwischt?
    Aber keine Panik, mit guter Anleitung und etwas Übung ist das kein Problem. Jede neue Herausforderung hört sich erst einmal schwer an, denkt zum Beispiel an das erste Mal Fahrrad fahren, und jetzt denkt wahrscheinlich keiner mehr darüber nach und radelt einfach und so kann es euch auch bald mit dem Tragetuch gehen.

    Eine ausgebildete Trageberaterin kann dir deinen Einstieg erleichtern. Gerade für den Einstieg eignet sich mein Onlinetragekurs: „Tragemomente2Go!“ perfekt, um die erste Bindeweise mit den Tragetuch zu erlernen. So kannst du auch innerhalb kürzester Zeit zum Bindeexperten werden.

    Du möchtest mehr über Tragetücher und ihre Unterschiede erfahren? Schau dir doch einmal diesen Beitrag an.

     Tragesack, Manduca, Tragegurt, Tragehilfe, Kraxe… es gibt unglaublich viele Bezeichnungen für Tragehilfen. Manche Tragehilfen haben einen breiten Hüftgurt, manche einen schmalen, einige weisen geschwungene Schulterpolster auf, andere gerade, es gibt sogar Tragehilfen mit tuchähnlichen Schultersträngen. Sprich der Markt ist unglaublich vielfältig. Diese Vielfalt lässt Eltern gerade am Anfang erste einmal vor einem unlösbaren Entscheidungsproblem stehen, allerdings ist so auch garantiert für jedes Tragepaar etwas dabei. Du musst nur herausfinden, welche Tragehilfe für dich und dein Baby geeignet sind.

    So gibt es Tragen, die komplett gebunden werden oder mit Schnallen geschlossen werden.

    Hier kannst du dich genauer mit den Systemen vertraut machen.

    • Der große Vorteil der Tragehilfe ist, dass sie sich einfach schneller anlegen lässt. Außerdem fühlen sich viele Trageeltern sicherer, wenn sie eine Tragehilfe nutzen, denn diese hat meist einen Hüftgurt, der zuerst geschlossen wird, danach kann das Baby ganz sicher nicht mehr herausrutschen.
    • Allerdings gibt es unglaublich viele Tragehilfenmodelle. Hier ist es nicht immer ganz leicht, das ideale System zu finden.
    • Zudem ist eine Tragehilfe auch teurer als ein Tragetuch.
    • Außerdem passt sie auch nicht so lange. Es gibt unterschiedliche Größen und wenn das Baby das Maximum erreicht hat, muss man die Tragehilfe auswechseln, damit sie wieder passt.

     

    Tuch oder Tragehilfe - wofür soll ich mich nun entscheiden?

     

    Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Auch ich war am Anfang völlig erschlagen von den vielen Systeme und hatte keine Ahnung, wofür ich mich entscheiden soll. Ich habe unglaublich viel Zeit und Geld ins Testen gesteckt. Ausprobiert, verworfen, neu gekauft…. das alles kannst du dir ersparen!

    Deshalb gibt es den Tragemomente 2GO! – Onlinetragekurs, in dem ich dir in anschaulichen Videos alle Unterschiede genau erkläre und du eine fundierte Entscheidung für das richtige System treffen kannst.

  • Trageberatung

    Trageberatung: Was ist das eigentlich?

     Trageberatung ist eine Dienstleistung, bei der eine von einer Trageschule ausgebildete Fachperson theoretisches und praktisches Wissen über das Tragen von Babys und Kleinkindern vermittelt.

    Tragenetzwerk

    Mittlerweile ist der Begriff „Berater“ oft nicht mehr positiv besetzt. Ein Berater ist jemand, der einem anderen etwas aufquatschen möchte, weil er oder sie Geld dafür bekommt.

    Doch das ist bei einem Trageberater oder einer Trageberaterin nicht der Fall. Trageberater und Trageberaterinnen arbeiten herstellerunabhängig und bekommen kein Geld dafür, bestimmte Marken, Tragen, Tücher o.ä. an Eltern zu vermitteln. Viele Trageberater verkaufen auch keine Tücher und Tragen, sondern bieten die reine Beratungs-Dienstleistung an. Ganz im Gegenteil. Die meisten Trageberater und Trageberaterinnen geben Unsummen an Geld aus, um sich für ihre Beratungseltern ein großes Sortiment aufzubauen: verschiedene Tücher aus unterschiedlichen Materialien, mit unterschiedlichen Webarten, Flächengewichten und Farben… Tragehilfen vieler Hersteller mit unterschiedlichen Hüftgurten, Schultergurten, Rückenteilen… und hier ergibt sich aus der Aufzählung schon die Notwendigkeit von Trageberatern und Trageberaterinnen. Der Markt an unterschiedlichen Tüchern und Babytragen ist mittlerweile undurchschaubar und riesig geworden.

    Trageberatung - Tuchstapel

    Was ist eine Trageberaterin?

     Eine Trageberaterin hat in ihrer Ausbildung in einer Trageschule ein fundiertes Wissen rund um das Thema Babytragen erworben.

    Auf der praktischen Ebene gehört dazu das Beherrschen von unterschiedlichen Bindeweisen fürs Tragetuch sowie ein Überblick über gängige Fertigtragen auf dem Markt.

    Zum theoretischen Wissen gehört beispielsweise die Anatomie von Säuglingen, insbesondere die trage-relevanten Aspekte der Hüftreifung und Wirbelsäulenentwicklung im ersten Lebensjahr.

    Zusätzlich ist sie geschult in Kommunikationstechniken und Beratungsstrategien, denn der Kernaspekt einer Trageberatung ist es schließlich, herauszufinden, was die Eltern brauchen. Dazu bedarf es einiges an Kompetenz, Fingerspitzengefühl und, ja, Erfahrung.

    Allerdings ist der Begriff „Trageberater:in“ nicht geschützt. Jede*r, darf sich so nennen, auch wenn er oder sie keine speziell Ausbildung hat. Deshalb gibt es in Babyfachmärkten oft Trageberater:innen, die ihr Sortiment kenne, aber vom ergonomischen Tragen keine Ahnung haben. Achte deshalb bei der Auswahl der Beraterin darauf, dass sie an einer speziellen Trageschule ausgebildet wurde. Ich habe meine Ausbildung zum Beispiel 2016 bei Clauwi absolviert.

    trageberatung - ringsling

    Wozu braucht man eine Trageberatung?

     Stell dir vor, du suchst das erste Mal in deinem Leben eine Hose aus und gehst in ein riesiges Bekleidungsgeschäft. Du siehst rechts unten schwarze Jeans, drüber Leggins, gegenüber hängen grüne Stoffhosen, darunter liegen blaue Cargo. Du probierst die erste Hose an und sie geht nicht einmal über die Oberschenkel. Die nächste Hose sitzt viel zu locker und rutscht wieder herunter. Vollkommen genervt möchtest du schon das Geschäft verlassen und da kommt eine Verkäuferin auf dich zu. Sie erzählt dir von den Eigenschaften der verschiedenen Materialien, misst deine Größe, zeigt dir einige tolle Exemplare. Du schlüpfst in die empfohlene Hose und sie passt. Die Beine sind noch etwas lang, aber da zeigt dir die Verkäuferin, dass man die einfach umkrempeln kann. Du bist glücklich und erleichtert. Hosen sind toll.

    Auch wenn der Vergleich hinkt, funktioniert eine Trageberatung ähnlich. Viele schwangere Mamas sind beim ersten Besuch im Babygeschäft von der Tragetuch und Tragehilfenauswahl völlig überrascht und erschlagen, hängen dort im Laden doch schon etliche Tragen. Im zweiten Geschäft gibt es noch einmal ganz andere Modelle, die Freundin wiederum empfiehlt noch eine ganz andere Trage und das mit dem Binden, das sieht doch auch super kompliziert aus. Im Internet stößt du nun auf einen Trageshop und siehst, es gibt ja noch viel mehr! Vielleicht denkst du sogar, ach dann lass ich es lieber. Ich will ja nichts falsch machen.

    Und hier kommt eine Trageberaterin oder ein Trageberater ins Spiel. In einer Trageberatung erfährst du viel über die Vorteile und Hintergründe des Tragens. Auch berichtet dir eine ausgebildete Fachkraft darüber, welche Kriterien es für ergonomisches, gesundes Tragen gibt. Zudem stellt diese dir die unterschiedlichen Tragehilfenmodelle vor oder zeigt dir die Bindeweise mit dem Tragetuch. Du siehst die unterschiedlichen Modelle und suchst dir das angenehmste aus.

    Dann wird es spannend. Der erste Moment des Einbindens mit deinem eigenen Baby. Du hast endlich wieder deine Hände frei. Dein Rücken und dein Beckenboden werden entlastet und dein Baby, das spürt deinen Herzschlag, deinen Atem, deine Wärme. Es schläft entspannt ein.

    Natürlich kann es auch passieren, dass sich dein Baby erst einmal an das Tragen gewöhnen muss, manchmal ist es mit Mama oder Papa aufgeregt oder es passt etwas noch nicht. Auch hier findet eine Trageberaterin oder ein Trageberater mit dir eine Lösung.

    Warum tragen? Das Baby ist entspannt

    Wie kann eine Online-Trageberatung aussehen?

     Ich biete als Form der Trageberatung Onlinetragekurse mit Live-Termin an:

    Onlinetragekurs: "Tragemomente2Go!"

     Ein Onlinetragekurs ist eine Trageberatung, die viele verschiedene Elemente enthält. Es handelt sich hierbei um ein komplettes Trageprogramm, das dich beim Start mit deinem Baby begleiten wird. Der Kurs ist aus meinem über 8-jährigen Erfahrungsschatz als Tragemama und mit der Expertise aus über 250 Beratungen zusammengestellt. So erfährst du ganz genau, worauf es ankommt. Egal, ob du dein Baby lieber im Tragetuch oder in der Tragehilfe tragen wirst, hier findest du alles, was du brachst, um dein Baby von Anfang an sicher zu begleiten.

    Im ersten Teil des Kurses erfährst du in kompakter Form alles Hintergrundwissen, das du benötigst, um sicher und fehlerfrei mit dem Tragen zu starten: Ab wann darfst du tragen? Welche Systeme gibt es? Welche Vor- bzw. Nachteile hat das Tuch, die Tragehilfe. Danach entscheidest du dich kompetent für ein System. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch ein Testpaket buchen und dich zu Hause ganz in Ruhe durchprobieren.

    Im zweiten Teil erkläre ich dir ganz genau, wie du das jeweilige System auf dich und dein Baby perfekt einstellst. Was machst du, damit das Rückenteil passt, wie ziehst du richtig fest, dass dein Baby auch nicht herausfällt, wo musst du halten… Danach bist du in der Lage sofort mit dem Tragen loszulegen. Deshalb heißt mein Onlinetragekurs auch „Tragemomente 2GO!“

    Zu jedem Kursplatz gehört dann mit letzten Teil noch eine Live-Einzelberatung dazu.

    Live-Termin

     Eine individuelle Beratung könnte so aussehen:

    Wir vereinbaren direkt im Kurs per Klick einen Beratungstermin. Den Zoomlink bekommst du sofort per Mail zugesendet und gehst dann einfach zu deinem Wunschtermin online. Dann treffen wir uns 1:1 und klären erst einmal vorab, ob du schon Fragen hast.

    Danach entscheidest du, was du brauchst. Diese Möglichkeiten gibt es:

    Du bindest dein Baby ins Tragetuch und stellst dabei deine Fragen, bzw. ich schaue, ob alles passt.

    ODER:

    Du legst deine Tragehilfe an und wir schauen gemeinsam, ob der Sitz zu 100% perfekt ist.

    Außerdem kannst du alle Fragen, die noch offen sind, loswerden.

    Nach dem Live-Termin kannst du dir absolut sicher sein, dass alles passt – ein gutes Gefühl, das unbezahlbar ist.

     Zusätzlich zum Onlinetragekurs gibt es Online-Workshops, in denen ein Spezialthema im Vordergrund steht. Hier wird genausten auf eine Besonderheit, wie zum Beispiel das Tragen auf der Hüfte, in einem Kanga-Tragetuch o.ä. besprochen.

     Du hast eine Frage oder einen besonderen Workshop-Wunsch? Dann schreib mir einfach eine Nachricht an: info@zufallsmoment.de

  • Wie du den Ringsling lieben lernst! Die Ringsling-Tipps!

    Wer kennt es nicht? Das Kind läuft und möchte nur mal kurz wieder auf den Arm und dann wieder runter und wieder hoch. Ein Tuch lohnt sich nicht, eine Tragehilfe auch nicht. Eine Übergangsphase für Laufanfänger… hier schafft der Ringsling Abhilfe.

     

    Ich finde, der Ringsling ist die am meisten unterschätzte Tragehilfe! Deshalb habe ich hier Tipps für dich vorbereitet, mit denen du den Ringsling lieben lernen wirst.

     

    Doch zunächst einmal wollen wir klären, was ein Sling genau ist und für wen er sich eignet.

    Was ist ein Ringsling?

    Ein Ringsling ist ein kurzes Tragetuch, meist mit einer Länge von 1,80 bis 2,20 Metern. An einem Ende des Tuches befinden sich zwei übereinanderliegende Metallringe. Die Ringe sind festgenäht und können in ihrer Position nicht verändert werden. Mit dem Ringsling kannst du vor dem Bauch, auf der Hüfte und auch auf dem Rücken tragen.

    Vorteile: Für wen eignet sich ein Ringsling?

     Ein Ringsling ist sowohl für Frühchen, für Babys, als auch für Laufkinder geeignet.

    Schon früh- und neugeborene Kinder können prima im Ringsling transportiert werden. Durch die Diagonalelastizität des Tragetuchs werden die Frühchen optimal gestützt und das Einbinden geht mit etwas Übung recht flink. Außerdem können auch die Kleinsten bereits auf der Hüfte getragen werden. Und da deine Hüfte schmaler ist als dein Bauch, werden die Beine deines Babys nicht unnötig weit geöffnet.

     

    Babys werden im Alter von drei bis vier Monaten meist merklich neugieriger. Eltern beklagen sich während dieser Entwicklungsstufe oft, dass ihre Kinder sich nicht mehr tragen lassen wollen und sich stark wegbiegen. Wir interpretieren dieses Verhalten so, dass die Babys mehr sehen möchten und empfehlen deshalb das Tragen auf dem Rücken oder auf der Hüfte.

     

    Bei Laufkindern ist der Ringsling eine leichte und platzsparende Möglichkeit, immer eine Trage für “Notfälle” dabei zu haben. Denn auch ältere Kinder werden mal müde oder quengelig und wollen auf den Arm. Da kann der Sling Abhilfe schaffen und auch die Größeren für kurze Strecken transportieren.

     

    Zudem ist er sehr klein und leicht, perfekt für die Handtasche. Hier liegt auch dauerhaft ein Ringsling im Auto und wartet auf die kleineren und größeren Notfälle.

    Nachteile des Ringslings

     Der Ringsling ist jedoch eine asymmetrische Tragehilfe. Das heißt, dass das Gewicht nur auf einer Schulter-/Rückenseite lastet. Je schwerer dein Kind ist, umso kürzer wirst du es im Ringsling tragen wollen. Wo deine persönliche Schmerzgrenze liegt, findest du am besten selbst heraus. Manche Eltern empfinden schon 10kg zu schwer, andere tragen 12kg noch mühelos.

    Den Sling trägt man also in der Grundtrageweise auf nur einer Schulter. Das bedeutet alles Gewicht lagert auch auf einer Schulter. Es kann sogar sein, dass man etwas schief läuft. Da muss man sich selbst kontrollieren.

     

    Ich empfehle deshalb die Schulter zu wechseln, also beispielsweise am nächsten Tag die rechte statt der linken Schulter zu verwenden.

     

    Und wie ich mittlerweile weiß, ist der Ringsling nichts für Durchstreckerkinder. Oft haben Kinder zwischenzeitlich Phasen, in denen sie gerne ihre Beine durchstrecken, in dem Fall ist eine Tragevariante mit Sicherungskreuz praktischer.

    Jetzt kommen sie aber endlich, die Ringsling-Tipps:

    1. Wie finde ich meine passende Slinglänge heraus?

     Um deine Slinglänge herauszufinden, nimmst du ein Maßband und misst den Abstand von deiner Schulter zur gegenüberliegenden Hüfte, dann verdoppelst du den den Wert und fügst 20 cm hinzu. Das ist dann deine Mindestgröße. Längere Slings sind kein Problem, mit Longslings kannst du noch Extrabindeweisen zaubern.

    Beim Kauf eines Ringslings musst du aufpassen, dass die Slinglänge zks gemessen wurde. Das bedeutet „zur kurzen Seite“, denn in der Regel hat ein Ringsling eine abgeschrägte Kante und damit das Slingstück reicht, müssen deine Maße bis zur kurzen Seite passen.

    2. Raffung vs. Scherenfaltung

    Es gibt verschiedene “Typen” von Ringslings. Die Unterschiede beziehen sich darauf, wie die Ringe am Tuch angebracht sind. Hier siehst du beide Varianten im Vergleich:

     geraffter Sling (Storchenwiege)

     Sling mit Scherenfaltung (Didymos)

    Mit welchem “Typ” Ringsling du besser zurecht kommst, findest du am besten selbst heraus. Die überwiegende Mehrheit der Eltern aus meinem Beratungsalltag bevorzugen jedoch den gerafft genähten Sling.

    3. Sortierung des Tuches in den Ringen

     Um den Ringsling wirklich bequem zu binden, erfordert es viel Übung und einiges an Präzision.

    Nachdem du den Tuchstoff durch die Ringe gezogen hast, empfehle ich, den Stoff zu sortieren. Achte darauf, dass sich die obere und die untere Tuchkante auch jeweils oben und unten im Ring befinden und dass sie nicht verdeckt werden. Es sollten sich keine Wülste bilden, der Stoff ist optimalerweise gleichmäßig im Ring verteilt. Das wird dir die Arbeit beim Festziehen ungemein erleichtern.

    4. Position der Ringe

    Bevor du dein Kind aufnimmst, achte auf die Position der Ringe. Sie sollten sich jetzt noch auf oder gar hinter deiner Schulter befinden. Wo genau, wirst du mit der Zeit herausfinden. Die Position ist abhängig davon, wie groß dein Tuchbeutel vor dem Festziehen ist: Je lockerer der Beutel (und je kleiner dein Kind), umso mehr rutschen die Ringe beim Festziehen nach unten. Viele finden es angenehm, wenn die Ringe nach dem Straffen des Tuches direkt unter dem Schlüsselbein liegen.

    5. Position deines Kindes

    Entscheide schon beim Hereingleitenlassen deines Kindes in den Beutel über die gewünschte Position. Das heißt im Klartext: wenn du dein Baby vor dem Bauch tragen möchtest, lasse es von deiner Schulter vor den Bauch gleiten. Möchtest du dein Baby lieber auf der Hüfte tragen, lasse es von der Schulter auf deine Hüfte gleiten. Wenn dir dein Tuch doch verrutscht, heb dein Kind unter dem Po kurz an und schieb dir das Tuch wieder zurecht. Die Ringe sollten sich zu diesem Zeitpunkt immernoch auf deiner Schulter befinden!

    6. Das Tuch auf deiner Schulter

     Damit der Sling wirklich bequem sitzt, sollte das Tuch gut über deiner Schulter verteilt sein. Achte schon vor dem Festziehen darauf, dir das Tuch hinunter auf deinen Oberarm zu ziehen. Du kannst dir merken, die Hälfte des Tuchs sollte auf der Schulter liegen, die andere Hälfte auf dem oberen Teil deines Oberarms. Nichts ist unangenehmer, als wenn das gesamte Tuch auf deiner Schulter liegt und dir in die Halsmuskeln einschneidet.

    7. Festziehen des Ringslings

     Der Ringsling sollte strähnchenweise festgezogen werden. Beginne mit der Kopfkante und arbeite dich dann einmal durch das gesamte Tuch.

    Achte besonders darauf, die Pokante ordentlich zu straffen, denn beim Ringsling gibt es kein Sicherheitskreuz oder Knoten unter dem Po des Kindes wie beim den meisten Bindeweisen mit dem Tragetuch.

     

    Wichtig ist, dass du immer in die Richtung ziehst, aus der das Tuch kommt. Nur dann verwurschtelt sich der Stoff nicht in den Ringen.

    Deine andere Hand kann bei jedem Festziehen dein Kind ein wenig anheben. Das erleichtert dir deine Arbeit erheblich.

    8. Die Kopfkante beim Ringsling

     Ziehe ganz zum Schluss nochmals die Kopfkante fest. Du kannst sie entweder in den Nacken deines Kindes schieben, wenn es gerade wach ist. Oder du kannst sie bis über die Ohren ziehen, um den Kopf zu stützen. Straffe die Kante einfach nach, falls sie sich gelockert hat. Die Atemwege müssen immer frei bleiben.

    9. Die Kippung des Ringsling

     Ich empfehle, den Ringsling gekippt zu tragen. Das bedeutet, dass das Tuch vor dem Einfädeln in die Ringe auf dem Rücken einmal umgeschlagen wird.

    Die Kippung bewirkt eine straffere Kopfkante und insgesamt einen symmetrischeren und stabileren Sitz deines Kindes. Deshalb empfinden viele Eltern den gekippten Sling als angenehmer. Probier am besten selbst aus, ob für dich die gekippte oder die ungekippte Version die bequemere ist.

    Hinweis: Slings mit Scherenfaltung können nicht gekippt getragen werden!

    10. Arm(e) raus beim Ringsling

    Ältere Kinder mögen es oft nicht so gern, wenn sich ihre Arme im Tuch befinden. Wenn du dein Kind jedoch nur bis unter die Achsel einbindest, wird es schnell schwer – vor allem, wenn es sich mit Vorliebe nach hinten lehnt. Probier doch einmal aus, nur den hinteren Arm aus dem Tuch zu nehmen. Die meisten Kinder sind mit der hinzugewonnen Freiheit zufrieden. Für dich ist das Gewicht dann angenehmer zu tragen und du hast keine “helfenden Hände” im Weg.

    11. Stillen beim Ringsling

     Das großartigste am Ringsling ist, dass das Stillen darin so einfach ist. Kipp einfach die Ringe an, lass dein Kind ein wenig nach unten sinken, mach deine Brust frei und leg dein Kind an, und zieh danach wieder strähnchenweise fest. Wenn du magst, kannst du den restlichen Tuchstoff über den Kopf deines Kindes legen, um dein Dekolleté zu verdecken und dein Kind vor Licht und Geräuschen zu schützen. Wichtig ist auch hierbei natürlich, dass alle Aufmerksamkeit beim Baby bleibt, damit es sich nicht verschluckt.

    12. Herausnehmen deines Kindes aus dem Ringsling

     Wenn du dein Kind aus dem Sling nehmen möchtest, kipp die Ringe nach oben und zieh den Tuchbeutel etwas auf. Achte darauf, den Beutel nur so weit zu öffnen, wie nötig. Idealerweise greifst du dir den Stoff unter dem Po des Kindes, ziehst ihn nach oben Richtung Kopf und nimmst das Kind unten aus dem Tuch heraus. Je weniger du deinen Beutel jetzt öffnest, umso weniger musst du beim nächsten Mal festziehen und umso weniger rutschen dabei auch deine Ringe nach unten. Mit etwas Übung weißt du ganz genau, wo du die Ringe platzieren musst, damit sie nach dem Straffen angenehm liegen.

    Wie lerne ich den Ringsling zu binden?

     Als erfahrene Trageberaterin helfe ich dir gerne weiter, deinen Ringsling zu binden. Buche dir dafür einfach deinen Ringsling-Workshop. Du kannst dir auch einen Ringsling ausleihen und erst einmal testen, ob das was für dich ist. Klicke einfach auf den Button für mehr Informationen.

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