Ist das Tragen wirklich so toll? Ein Gespräch mit Kinderphysiotherapeutin Maike

So findest du die sicherste Trage für dein Baby bei der auch du keine Rückenschmerzen bekommst.

Tragen ist deine Lösung, um deine Unabhängigkeit und Freiheit zu bewahren und gleichzeitig eine enge Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Finde heraus, worauf du beim Start achten solltest!

Das Thema Tragen von Babys hat in den letzten Jahren zu einer lebhaften Diskussion zwischen (Kinder-)Physiotherapeuten gesorgt. Genauso stehen viele Eltern vor der Frage, ob das Tragen ihrer Babys wirklich gesund ist.

Um diese Frage zu klären, haben wir uns mit Maike, einer erfahrenen Kinderphysiotherapeutin, unterhalten, die offen über ihre Ansichten spricht und ihre professionelle Meinung zum Tragen mit uns teilt.

Kinderphysiotherapeutin Maike

Ein Blick in die Welt des Tragens mit Maike

Kinderphysiotherapeutin Maike, die selbst zweifache Mutter und Tragemama ist, erzählt von ihrem eigenen Weg zum Tragen: „Als ich noch keine Mutter war, war ich immer wieder unsicher, ob das Tragen gut oder schlecht ist. Ich hatte keine klare Meinung dazu.“ Sie erinnert sich an einen Vorfall mit einem Frühchen, bei dem das Tragen die einzige Möglichkeit war, das Baby zu beruhigen. „Da dachte ich, wenn es wirklich so sein muss, dann kann es nicht schlecht sein.“

Die Vorteile des Tragens

Maike betont, dass viele Physiotherapeuten, die gegen das Tragen sind, sich oft nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt haben. Sie erklärt, dass das Tragen in einer korrekten Position viele Vorteile bietet, wie die Unterstützung der Hüftentwicklung und die Entlastung der Wirbelsäule. „Die Hüfte eines Neugeborenen wird in einer Tragehilfe in einer Position gehalten, die bei Hüftdysplasie empfohlen wird“, erklärt sie.

Warum der Kinderwagen nicht immer die beste Wahl ist

Der Kinderwagen ist eine beliebte Alternative zum Tragen, aber Maike betont, dass er nicht immer die Bedürfnisse eines Babys erfüllen kann. „Kinderwagen bieten viele Reize und Ablenkungen, die für einige Babys überwältigend sein können“, sagt sie. Sie betont, dass das Tragen mehr Nähe und Geborgenheit bietet, was für einige Babys entscheidend ist.

Die Wahl der Tragehilfe: Ein Tuch als optimale Lösung

Maike betont, dass es viele Tragehilfen auf dem Markt gibt, die zwar den Anschein von Halt und Stabilität erwecken, aber in Wirklichkeit nicht die besten Optionen sind. Sie empfiehlt stattdessen ein Tuch oder tuchähnlichen Beutel, der den Rücken des Kindes umschließt. Wichtig ist dabei, dass man die Tragehilfe auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes einstellen kann. Dies gewährleistet, dass das Kind in einer physiologisch gesunden Position getragen wird.

Die Bedeutung der richtigen Einstellung

Kinderphysiotherapeutin Maike hebt hervor, dass die Möglichkeit, die Tragehilfe an die Größe und das Wachstum des Kindes anzupassen, entscheidend ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass die richtige Anhock-Spreiz-Haltung eingehalten wird und der Druck auf die Wirbelsäule, die Bandscheiben und die Gelenke minimal ist. Die Anhock-Spreiz-Haltung ist eine natürliche Position, die die Entwicklung der Hüften fördert.

Fehlerhaftes Tragen und die Auswirkungen

Maike erklärt, dass viele Physiotherapeuten, die gegen das Tragen sind, oft schlecht eingestellte Tragen sehen und daraus den Schluss ziehen, dass das Tragen an sich schädlich ist. Sie betont, wie wichtig es ist, die Tragehilfe korrekt zu verwenden, da Fehler zu einer ungünstigen Haltung des Kindes führen können. Sie selbst hat bereits Tragen gesehen, bei denen die Beine des Babys unsachgemäß herabhängten, was zu physiologischen Problemen führen kann.

Das Problem des "Face Out" Tragens

Das „Face Out“ Tragen, bei dem das Baby nach vorne gerichtet wird, wird von Maike stark abgelehnt. Sie erklärt, dass diese Position für die Hüft- und Wirbelsäulenentwicklung des Babys ungünstig ist. Zudem wird das Baby in dieser Position von Reizen überflutet, die es möglicherweise noch nicht verarbeiten kann, da es noch nicht die motorischen und sensorischen Fähigkeiten eines Erwachsenen entwickelt hat. Darüber habe ich auch schon in diesem Artikel berichtet.

Die richtige Wahl für Eltern und Babys

Maike rät Eltern, sich intensiv mit dem Thema Tragen auseinanderzusetzen und die für sie und ihr Kind geeignete Tragehilfe sorgfältig auszuwählen. Sie betont die Bedeutung von Trageberatungen, bei denen individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Dies gewährleistet nicht nur die Gesundheit des Babys, sondern fördert auch eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind.

Fazit: Wissen ist der Schlüssel zum sicheren Tragen

Zum Abschluss fasst Kinderphysiotherapeutin Maike ihre Überzeugungen zusammen: „Tragen ist nicht nur eine Entlastung für Eltern, sondern bietet auch viele Vorteile für die Entwicklung und Bindung des Babys.“ Allerdings unterstreicht Maike auch die Wichtigkeit, sich gründlich zu informieren und die richtigen Entscheidungen beim Tragen zu treffen. Sie betont, dass sicheres und gesundes Tragen möglich ist, wenn Eltern die richtigen Tragehilfen verwenden und diese ordnungsgemäß einstellen.

Schlussbemerkungen

Wir danken Maike herzlich für ihre wertvollen Einblicke und Ratschläge zur sicheren und gesunden Art des Tragens von Babys. Ihre Expertise als Kinderphysiotherapeutin ist von unschätzbarem Wert, um Eltern bei dieser wichtigen Entscheidung zu unterstützen. Wenn Sie weitere Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, können Sie Maike auf Instagram unter „kinderphysiotherapie_maike“ finden.

Das gesamte Interview könnt ihr hier anhören:

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Hier erfährst du, wie du die intensive Anfangszeit mit deinem Baby dank des Tragens so gestaltest, dass deine Bedürfnisse und die deines Babys zusammenpassen.

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