• Warum lässt sich mein Baby nicht ablegen?

    Es ist 22 Uhr – seit vier Stunden hängt mein Baby bei mir in der Trage. Es lässt sich einfach nicht ablegen. Bei jeder Bewegung, die nur annähernd signalisiert, dass ich es ablegen könnte, gehen die Augen auf. Das kleine, niedliche Gesicht verzerrt sich, die Stirn wird in Falten gelegt, die Lippen aufeinander gepresst, es holt einmal tief Luft und die Sirene geht an. Hörst du es innerlich?
    Während ich meinen zweiten Sohn doch ab und an schlafend ablegen konnte, war das bei meinem ersten Sohn nie möglich. Er wachte einfach sofort auf. Da konnte er noch so tief schlafen. Die oben beschriebene Situation habe ich also genau so erlebt – Tag für Tag.
    Doch warum?

    Warum weinen Babys überhaupt?

     Klären wir erst einmal diese Frage: Babys weinen, um ihre Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken. In den ersten Lebensmonaten ist Weinen das einzige Mittel, das Neugeborene haben, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen und um Kontakt zu ihren Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen herzustellen. Das ist wichtig zu wissen. Babys weinen nicht um zu manipulieren oder zu provozieren. Sie weinen, um zu kommunizieren!

    Warum weinen Babys nun aber, wenn man sie ablegen will?

     Hier sind die Gründe dafür aufgelistet, warum Körperkontakt so wichtig für dein Baby ist und warum es sich nicht so gerne ablegen lässt:

    1. Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit:

     In den ersten Lebensmonaten ist es für ein Baby sehr wichtig, dass es sich sicher und geborgen fühlt. Evolutionär bedingt weiß ein Baby, dass es nur im Körperkontakt und in der Nähe zu seinen Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen sicher ist. So schützen diese Bezugspersonen unser Baby vor mögliche Gefahren wie beispielsweise wilde Tiere, die es fressen könnten. Unsere Babys sind und bleiben kleine Steinzeitbabys. Die Entwicklung in die moderne Welt haben wir, und das ist wissenschaftlich belegt, weder von den Gehirnentwicklung noch von der Entwicklung unserer Instinkte vollzogen.

    2. Bedürfnis nach emotionaler Verbundenheit:

     Körperkontakt hilft dem Baby also, eine emotionale Verbundenheit mit seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen aufzubauen, aber auch umgedreht. Die Bezugspersonen bauen eine tiefe und enge Bindung zum Baby auf. Der Grund dafür ist unter anderem, dass bei Körperkontakt in der Regel Oxytocin ausgeschüttet wird. Oxytocin ist ein Hormon, dass beispielsweise die Milchbildung anregt. Es wird auch als „Liebeshormon“ bezeichnet, da es bei menschlichen Interaktionen, die positive Gefühle hervorrufen, ausgeschüttet wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bindung zwischen Müttern und ihren Babys und kann dazu beitragen, dass sich Eltern für ihre Kinder engagieren und sich um sie kümmern. Das oberste Ziel des Baby ist immer, dass sich die Bezugsperson um es kümmert. (siehe Punkt 1)

    3. Immunförderung:

     Neben dem schon erwähnten Oxytocin wird auch Prolaktin ausgeschüttet, wenn ein Baby in der Nähe der Eltern ist. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Oxytocin und Prolaktin zusammen das Immunsystem des Babys unterstützen können. So kann Oxytocin die Produktion von Immunzellen im Körper erhöhen, die das Risiko von Infektionen verringern. Wenn die Mütter stillen wird dieser Effekt verstärkt. Dein Baby lässt sich also nicht ablegen, weil es einfach gesünder ist, ganz nah bei dir zu sein.

    4. Entwicklungsförderung:

     Der Körperkontakt kann auch die kognitive und sprachliche Entwicklung des Babys fördern, indem es die Möglichkeit hat, die Stimme und die Mimik seiner Eltern oder anderen Bezugspersonen zu hören und zu sehen. Außerdem kann es dazu beitragen, dass das Baby sich schneller entwickelt und seine motorischen Fähigkeiten verbessert, indem es die Bewegungen und die Körperwärme seiner Eltern oder anderen Bezugspersonen spürt.

    Baby ist happy, wenn es nicht abgelegt wird

    5. Selbstbewusstere Babys:

      Der Körperkontakt kann außerdem dazu beitragen, dass sich das Baby sicherer und selbstbewusster fühlt und besser mit neuen Situationen und Erfahrungen umgehen kann. Babys, die in der Nähe ihrer Eltern oder anderer Bezugspersonen gehalten und berührt werden, fühlen sich sicherer und weniger gestresst. Sie nehmen wahr, dass sie von jemandem beschützt und unterstützt werden, was ihnen ein Gefühl von Vertrauen und Selbstbewusstsein vermittelt. Davon werden sie nun ihr ganzes Leben profitieren. Genial, oder?

    6. Körperliche Bedürfnisse:

     Neben den grundsätzlichen Bedürfnissen nach Schutz und emotionaler Verbundenheit kann ein Baby körperliche Bedürfnisse haben, wie Hunger, Durst, Schmerzen oder Unwohlsein und sich deshalb schwer ablegen lassen. Stattdessen möchte es gestillt, gewickelt oder getröstet werden. Der Körperkontakt kann das Baby übrigens auch dabei unterstützen, diese Bedürfnisse besser auszudrücken, indem es die Bezugspersonen wahrnehmen und richtig darauf reagiert.

    7. Bedürfnis nach körperlicher Stimulation:

     Der Körperkontakt kann auch dazu beitragen, dass das Baby sich körperlich stimuliert und aktiv fühlt. Dies kann durch die Bewegungen des Körpers der Eltern oder anderen Bezugspersonen erreicht werden. Wenn das Baby sich das Baby also langweilt, kann es sich schwer ablegen lassen und möchte stattdessen getragen oder gewiegt werden. Andersherum kann ein Baby unruhig oder überstimuliert sein und sich deshalb schwer ablegen lassen. Stattdessen benötigt es Ruhe und möchte deshalb getragen werden. Gerade am Abend will dein Baby nicht alleine sein, um den stressigen Tag zu verarbeiten. Der Körperkontakt kann dabei unterstützen, dass dein Schatz die Welt um sich herum besser versteht und sich anpasst.

     Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Baby anders ist und unterschiedliche Bedürfnisse hat. Es ist daher wichtig, dass Eltern auf die individuellen Bedürfnisse ihres Babys eingehen und ihm die Körperkontakte und Zuwendung geben, die es braucht.

    Warum du dein Baby niemals ablegen und schreien lassen solltest!

     Aber verwöhne ich mein Baby dann nicht zu viel? Meine Oma, Tante etc. sagt, ich soll es einfach mal schreien lassen. Dann lernt es auch, sich ablegen zu lassen.

    Dieses Ammenmärchen geistert leider noch immer in den Köpfen der Menschen herum. In diesem Artikel habe ich den Mythos schon einmal aufgegriffen und historisch betrachtet. Lies im folgenden Absatz als Ergänzung, wie das Schreien lassen auf die Entwicklung des Babys wirkt:

    Wenn ein Baby schreien gelassen wird, ohne dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, kann dies zu Stress führen und das Wohlbefinden des Babys beeinträchtigen. Eine Studie von Gunnar & Quevedo (2007) hat gezeigt, dass das Schreien gelassen werden von Neugeborenen dazu beitragen kann, die Menge des Stresshormons Cortisol im Speichel zu erhöhen. Hohe Cortisol-Spiegel können das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns beeinflussen und das Risiko von Verhaltensproblemen, wie zum Beispiel Aggression und Impulsivität, erhöhen können. Es gibt auch Hinweise darauf, dass hohe Cortisol-Spiegel während der frühen Kindheit das Risiko von Lernschwierigkeiten erhöhen können. Auch eine andere Studie von Gunnar und Donzella (2002) bestätigte diese Annahme und kam zu der Erkenntnis, dass das Schreien gelassen werden von Kleinkindern dazu beitragen kann, das Risiko von Verhaltensproblemen und emotionalen Störungen im späteren Leben zu erhöhen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Eltern ihre Babys weder unter Dauerstress setzen oder emotionale Störungen riskieren wollen. Deshalb ist das Schreienlassen keine Option, es sei denn, du bist selbst in einer absoluten Ausnahmesituation und hast dich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Dann solltest du dein Baby an einem sicheren Ort ablegen und kurz den Raum verlassen und danach dein Baby beruhigen.

    Warum tragen? Das Baby ist entspannt

    Babys sicher ablegen

     Wenn sich dein Baby doch einmal ablegen lässt, stellt sich die Frage: Wohin kann ich mein Baby ablegen? Es ist wichtig zu beachten, dass es für ein Baby immer sicherer ist, auf einer festen, flachen Unterlage abgelegt zu werden, anstatt auf einer weichen oder unebenen Fläche. Es ist auch wichtig, dass das Baby auf dem Rücken abgelegt wird, um das Risiko von SIDS (plötzlichem Kindstod) zu minimieren. Wenn du wissen möchtest, welche sicheren Orte es in deinem Zuhause für dein Baby gibt, dann lade dir den kompletten Überblick darüber per PDF für 0€ herunter:

  • Limas

    Heute geht es weiter mit unserer Reihe Firmenportraits. Wie versprochen möchten wir euch einen Blick hinter die Kulissen von verschiedenen Hersteller*innen geben. Diesmal an der Reihe: LIMAS, die recht junge Firma von Philipp und Anna Sauer. Zwischen zwei Kindern und dem Umzug auf eine neue Website samt neuem Webshop, haben wir trotzdem ein Interview mit Philipp ergattern können. Danke dafür!

    Wie die LIMAS entstanden ist, wie Anna und Philipp sich kennengelernt haben und was ihre Pläne für die Zukunft sind, könnt ihr hier im Artikel nachlesen:

    Seit wann gibt es die LIMAS und wie kam es dazu, dass ihr eine eigene Trage entwickelt habt?

     Die LIMAS gibt es seit Ende 2014. Sie ist nach der Geburt unserer ersten Tochter Lili Marie entstanden. LI-MA-S steht auch für Lili Marie Sauer. Damals hat Anna zusammen mit ihrer Mutter eine Trage nach ihren Vorstellungen und Wünschen genäht und so ist die LIMAS entstanden. Eigentlich war die Trage damals nur für unsere Tochter bestimmt. Aber dann kamen die ersten Freunde, die gefragt haben, ob die Oma auch eine Trage für sie nähen kann und so nahm alles seinen Anfang.

    Wo lasst ihr eure Tragen inzwischen anfertigen?

     Die Oma hat dann fleißig genäht und später auch der Opa, aber irgendwann kamen beide mit dem Nähen nicht mehr hinterher und wir haben uns eine kleine Näherei in Polen gesucht. Mittlerweile lassen wir die LIMAS neben Polen auch noch in Tschechien nähen.

    Welche Tücher lasst ihr vernähen?

     Wir vernähen Tragetuchstoff von verschiedenen Herstellern. Sehr froh sind wir über unsere Kooperation mit Didymos und freuen uns sehr, dass wir auch wunderschöne Tücher von Didymos vernähen dürfen.

    Welche Eltern kaufen die LIMAS?

     Ich glaube, da gibt es keinen bestimmten Typ. Wir empfangen auch viele Eltern bei uns zu Hause oder bei uns im Büro bzw. im Lager. Und jedesmal ist es toll, die Geschichten der Eltern zu hören, wie sie auf die LIMAS gekommen sind. Oft ist es über eine Trageberaterin oder Hebamme, bei der die Eltern die LIMAS getestet haben.

    LIMAS Babytrage auf dem Rücken Foto: © LIMAS

    Was unterscheidet die LIMAS von anderen Tragen auf dem Markt?

     Kurz gesagt: Die LIMAS hat auffächerbare Träger, ist recht kompakt und kommt einem Tragetuch sehr nahe. Sie ist außerdem sehr minimalistisch gehalten, ganz nach dem Motto „form follows function“.

    Genauer betrachtet ist die LIMAS ein WrapCon Halfbuckle – eine komplett aus Tragetuchstoff gefertigte Tragehilfe mit einem Schnallenhüftgurt und nicht gepolsterten Schulterträgern zum binden. Allerdings sind die Schulterträger bei der LIMAS etwas anders als bei der klassischen WrapCon, wo die Träger einlagig und sehr breit geschnitten sind. Bei der LIMAS sind sie zweilagig und dafür halb so breit. Somit können sie breit über die Schultern aufgefächert werden und müssen nicht stränchenweise, wie bei den klassischen einlagigen Wrapcon-Trägern, festgezogen werden. Das erleichtert das Handling, vor allem für Trageneulinge. Wie bei Wrapcons können die Träger auch gekippt getragen werden, um kleineren Babys besseren Halt im oberen Rücken- und Nackenbereich zu ermöglichen. Um einen dicken Knoten beim Binden zu vermeiden und die Trage kompakt und leicht zu halten, sind die Träger zu den Enden hin schmaler geschnitten.

    Eine weitere Besonderheit der LIMAS ist die leichte Anpassbarkeit des Rückenteils in der Höhe für Neugeborene – dafür klappt man den Hüftgurt um und „versteckt“ dadurch ca. 8cm von der Rückenteilhöhe zwischen dem Bauch und dem Hüftgurt.

    Wo kann die LIMAS ausprobiert werden, gibt es sie auch in Läden?

     Die LIMAS gibt es auch in verschiedenen Ladengeschäften zum ausprobieren und kaufen.

    Anmerkung: Auch hier kannst du im Rahmen eines Testpakets im Tragemomente2Go! – Onlinetragekurs testen. 

    Welche Berufe habt ihr in euerm ersten Leben ausgeübt?

     Anna kommt eigentlich aus dem Fach Sinologie und ist Chinesisch-Übersetzerin. Wir haben uns auch 2009 in Dalian (China) an der Uni in der Mensa kennen gelernt. Dort waren wir beide Austauschstudierende. Wir waren dann noch gemeinsam nach dem Studium beruflich bis 2012 in China. Anna war in der IT tätig und ich bei einem Automobilzulieferer.

    Was sind eurer Meinung nach die Besonderheiten der deutschen Trageszene?

     Das ist eine gute Frage. Wir waren dieses Jahr (2017) in Hamburg beim Tragesymposium und das war eine tolle Erfahrung für uns. Es war sehr schön, viele Leute mal persönlich kennen zu lernen. Wir haben schon so liebe Kontakte geknüpft und ich freue mich sehr über die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit allen aus der Trageszene. Wir sind auch immer offen für Anregungen und Dialoge und ich denke, wir teilen alle dieselben Werte.

    Generell würden wir sagen, zusammen mit der wachsenden Orientierung an den Bedürfnisen des Babys entwickelt sich das Tragen in Deutschland rasant. Es wird zunehmend als “normal” angesehen und gehört mehr und mehr zum täglichen Straßenbild. Es gibt inzwischen viele Orte, an denen Trageberaterinnen tätig sind und auch viele Eltern, die eine Trageberatung in Anspruch nehmen. Langsam aber sicher schaffen sich Tragetuch und Tragehilfe einen Platz in den Erstaustattungslisten. Wir freuen uns, unseren Teil zum bedürfnisorientierten Aufwachsen beitragen zu dürfen.

    Was wünscht ihr euch für das Tragen für die Zukunft?

     Wir wünschen uns, dass das Tragen bei vielen Eltern mehr und mehr zum Alltag wird – sind unsere lieben Kleinen doch geborene Traglinge. Und dass noch mehr Eltern Trageberatungen in Anspruch nehmen, um die für sie am besten geeignete Tragehilfe zu finden und sie lieben zu lernen.

    Was wünscht ihr euch für eure Firma für die Zukunft?

     Wir freuen uns auf weitere liebe Kontakte aus der Trageszene und möchten uns zusammen mit allen anderen aus der Szene weiterentwickeln. Gestern hat Anna unsere zweite Tochter Laura in der LIMAS gehabt und dabei LIMAS verpackt und da dachten wir, dass der Spruch „Von Traglingen für Traglinge“ für LIMAS wirklich passt. 🙂

    Foto: © LIMAS

     Vielen Dank für dieses tolle Interview, lieber Philipp!

    Update 2022:

     Limasbaby ist nun kein eigenständiges Unternehmen mehr, sondern wurde an Stokke verkauft. Die Babytrage kann auch nur noch über Stokke bestellt werden.

  • Die 20 besten Geschenke für Trage-Eltern

    Derzeit werden wahnsinnig viele Babys in unserem näheren Umfeld geboren. Also brauchen wir auch regelmäßig kleine oder größere Geschenke für die Neugeborenen und ihre Eltern. Nur was können Eltern und Kinder wirklich gebrauchen? Keine leichte Frage.

    Du weißt bereits, dass die Eltern, die du beschenken möchtest, ihr Kind tragen oder tragen wollen? Dann ist das ein prima Anhaltspunkt, um das perfekte Geschenk zu finden.

    In diesem Artikel möchten wir unsere lange Erfahrung im Einzelhandel mit euch teilen. Viele Jahre waren wir Teil eines ökologischen Eltern-Kind-Landens in Berlin-Neukölln. Dort haben wir allerhand gelernt: Welche Produkte kommen besonders gut an bei frisch gebackenen Eltern? Was sind unsere Geheimtipps? Welche Dinge erleichtern insbesondere Trage-Eltern den Alltag?
    Dabei legen wir besonders viel wert auf Naturmaterialien, also Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) und Schurwolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT). Viel Spaß beim Inspirieren lassen!

    Geschenke für Trage-Eltern unter 10 Euro

    1. Häubchen

     Nichts ist niedlicher als ein Neugeborenes mit einem Häubchen in der kleinsten Größe auf dem Kopf. Wir empfehlen Wolle-Seide, da das Material temperaturausgleichend wirkt und gleichzeitig äußerst angenehm auf der Haut ist. Am günstigsten ist hier stets die Farbe natur, etwas teurer wird es, sobald das Material gefärbt wird. Das Häubchen von Cosilana* in der Größe 50/56 kostet nur etwas über 9 Euro und das, obwohl die Firma sogar in Deutschland produzieren lässt. Aber Achtung: fürs Rückentragen sind die Häubchen weniger geeignet, weil sie schneller mal verrutschen.

    2. Babystulpen

     Babystulpen sind ein tolles Geschenk für Trage-Eltern, wenn dein Budget klein ist aber der Überraschungseffekt groß sein soll. Die Stulpen sind vielseitig einsetzbar. So schützen sie bei Sonne die zarte Haut, lassen die Füße aber frei. Sie sorgen dafür, dass die Kleinen beim nackt strampeln nicht auskühlen. Und im Winter schließen sie die ewig entstehende Lücke zwischen Socken und Hosenbein.
    Babystulpen gibt es als sommerliche Baumwollvariante, beispielsweise von Babylegs* für 9,90 Euro. Im Winter bieten sich Schurwollstulpen an, wie diese hier von Hirsch Natur*, 16,90 Euro.

    3. Schnullerkette mit Clip

     Wenn du bereits weißt, dass die Familie einen Schnuller verwendet, dann ist eine Schnullerkette mit Clip sicher ein willkommenes Geschenk. Der Clip dient dazu, die Kette an der Tragehilfe oder dem Tragetuch zu befestigen. Auf den Boden gefallene Schnuller gehören damit der Vergangenheit an! Die Ketten gibt es aus verschiedenen Materialien. Wir empfehlen Holz mit unbedenklichen Farben, wie diese niedliche personalisierte Schnullerkette* (15,9 Euro).
    Tipp: Du kannst auch nur einen Clip* verschenken (3,40 Euro). Daran können die Eltern dann einen Greifling, Beißring oder anderes Spielzeug befestigen.

    4. Taschenspiegel

     Ein Taschenspiegel ist ein äußerst praktisches Utensil, um das Rückentragen zu vereinfachen. Die reine Technik des Rückentragens ist schnell zu lernen. Aber sich zu trauen, das Kind buchstäblich aus den Augen zu lassen, ist schon eine gewisse Herausforderung. Mit einem Taschenspiegel können Eltern unkompliziert einen Blick nach hinten werfen und nachsehen, ob die Mütze verrutscht oder das Kind eingeschlafen ist. Gibt es in jeder Drogerie. Dieses schöne Stück* kostet 7,99 Euro.

    5. Sling-ringe

     Sling-Ringe sind ein ausgefallenes Geschenk für experimentierfreudige Trage-Eltern. Sie bestehen bestenfalls aus Metall und sind üblicherweise fester Bestandteil von Ringslings. Schenk den Eltern also beispielsweise eine Nähanleitung für einen Ringsling dazu und schon können sie sich kreativ an der Nähmaschine austoben. Slingringe können aber auch bei binde-begeisterten Eltern punkten.
    Ringe gibt es beispielsweise von Fidella* (3,95 Euro pro Stück).

    Geschenke für Trage-Eltern 10-20 Euro

    6. Schultergurtschoner

     Die Eltern, die du beschenken möchtest, haben bereits eine Fertigtrage, mit der sie gut zurecht kommen? Super! Dann schenk ihnen Schultergurtschoner. Sie werden im Kopfbereich des Kindes über die Träger geschoben und schützen die Tragehilfe vor Nuckeln oder einer laufenden Nase. Außerdem verschönern sie die Trage optisch. Beinahe alle Tragehilfenhersteller haben die Schoner in ihrem Sortiment, beispielsweise Ergobaby* oder Rookie* (ab 14,90 Euro).

    Tipp: Natürlich kannst du die Schultergurtschoner auch selbst nähen und verschenken. Ich habe beispielsweise diese tolle Anleitung gefunden.

    7. Baby-Hose mit Umschlagbündchen

     Eine Hose mit Umschlagbündchen ist perfekt für Neugeborene, dessen kleine Söckchen ständig verloren gehen. Zudem besteht diese Hose dann auch noch aus einem Wolle-Seide-Gemisch, ein Material, das atmungsaktiv und temperaturausgleichend zugleich ist. Die Hose passt ewig, ein Stoffwindelpo passt auch locker hinein und das Bauchbündchen ist weich und hoch – was sollen wir sagen? Wir lieben die Cosilana Baby-Hose mit Kratzschutz*! Zu haben für ca. 20 Euro, je nach Farbe.
    Achtung: Kauf lieber eine Nummer größer, da durch die Anhockung beim Tragen mehr Beinlänge gebraucht wird.

    8. Puschen

     Vor allem in der kälteren Jahreszeit bietet es sich an, dem Tragekind draußen Socken, Puschen oder Schühchen anzuziehen. Doch die Suche danach gestaltet sich oft schwierig, denn viele Schühchen fallen beim Tragen schnell vom Fuß. Wir mögen die Booties von Sterntaler* (15,99 Euro), da sie aus Schurwolle gefertigt sind und durch den langen Schaft bestens am Kind bleiben. Weitere empfehlenswerte Möglichkeiten sind Lederpuschen von Pololo*,  Schühchen aus Schurwollfleece von Cosilana* oder Playshoes-Booties*.

    9. Size-It

     Falls die Eltern, die du beschenken möchtest, eine Manduca oder eine ähnlich Fertigtrage mit recht breitem Steg besitzen (und ihr Baby noch etwas zu klein für diese Tragen ist), dann schenk ihnen einen Size-It! Dieser verkleinert den Steg, indem er den Stoff unter dem Babypo abbindet. Wenn die Eltern ansonsten mit ihrer Trage zufrieden sind, beseht absolut kein Grund für sie, eine neue anzuschaffen. Ein Size-It* kostet ab 11,90 Euro und kann helfen, die Trage an das Baby anzupassen. Ebenso hilfreich und ausschließlich für die Manduca geeignet ist die Ellipse*, ab 12 Euro.

    10. Regenschirm

     Auch wenn die Eltern, die du beschenken möchtest, noch nie in ihrem Leben einen Schirm besessen haben und seit eh und je tapfer mit Windjacke und Kapuze durch den Regen gestapft sind, werden sie dir für dieses Geschenk sicher dankbar sein. Das Schöne am Tragen ist ja, dass die Hände frei sind. Frei für Einkäufe und Gepäck oder auch das Geschwisterkind. Bei Schmuddelwetter gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Tragejacke-/cover oder Regenschirm. Dieser hier macht wenigstens gleich noch gute Laune – der Schirm von Plemo* derzeit für 17,99 Euro.

    Geschenke für Trage-Eltern 20-30 Euro

    11. Schal für Zwei

     Unser absoluter Geheimtipp für alle Trage-Eltern ist der Schal für Zwei. Falls eine große Jacke noch über das Baby passt oder die Eltern ein Trage-Cover benutzen, werden sie das Problem kennen: Hals und Brustbereich bleiben kalt. Ein Schal für Zwei kann hier Abhilfe schaffen. Das tollste daran: Er lässt sich auch beim Rückentragen verwenden! Mein geliebter MaM Babywearing Dickey, den ich selbst benutzt und für alltagstauglich befunden habe, gibt es leider nur in Finnland zu bestellen. Zum Preis von 18,95 Euro kommen dann noch Versandkosten in Höhe von 10 Euro hinzu. Eine Alternative aus Deutschland kommt von Mamamotion. Ihr Trage-Schal kostet 20 Euro.

    12. Schlupfmütze

     Eine Wintermütze für Traglinge muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Natürlich soll sie warm sein, bestenfalls aus einem natürlichen Material gefertigt, und: sie sollte keinesfalls verrutschen! Es gibt nichts nervigeres, als wenn beim Überziehen der Tragejacke auf dem Rücken die Mütze vom Kopf rutscht. Beste Erfahrungen haben wir mit der Schlupfmütze von Dilling* gemacht (15,99 Euro). Sie ist aus reiner Schurwolle, schützt Hals, Brust und Rücken, passt vergleichsweise lange und sitzt durch ein Gummiband am Hinterkopf bombenfest. Und das beste: sie ist maschinenwaschbar. Daumen hoch!

    13. Sonnenhut

     Ein guter Sonnenhut ist in den Sommermonaten äußerst wichtig für kleine Trage-Babys. Im besten Fall sollte er mitwachsen, nicht verrutschen und einen UV-Schutz besitzen. Das Modell “Feuerwehr” von Pickapooh* (25,50 Euro) ist unser erklärter All-time-favorite unter den Sonnenhüten. Der Hut sitzt perfekt auf Grund des elastischen Baumwollbündchens und wächst dadurch auch einige Zeit mit. Sein UV-Schutz liegt zwischen 20 und 80. Es gilt: Je dunkler die Farbe, desto höher der UV-Schutz. Achtung: Die Größen der Hüte entsprechen dem Kopfumfang des Babys in Zentimetern. Frag also lieber einmal nach, bevor du zuschlägst.

    14. Wolle-Seide für die Eltern

     Endlich mal ein Geschenk für die Eltern! Wieder empfehle ich Wolle-Seide, aber das hat auch einen guten Grund! Beim Tragen eines Babys wird viel Körperwärme generiert. Dies führt häufig zu einem ungesunden Mix aus Schwitzen und Abkühlen, wieder Schwitzen, wieder Abkühlen. Mit Wolle-Seide-Unterwäsche wird diesem Prozess entgegengewirkt. Das Material fühlt sich nie so feucht an wie Baumwolle und ist temperaturausgleichend. Einfach gesagt: Schwitzt man, kühlt das Material, und friert man, wärmt es. Wir beide lieben unsere Wolle-Seide-Unterhemden von Engel* und tragen sie durchgängig von Oktober bis April (ab 25 Euro).

    Geschenke für Trage-Eltern 30-80 Euro

    15. Wollfleece-Anzug

     Dieser Wollfleece-Anzug* ist alles, was sich frischgebackene Eltern nur wünschen können: Er ist einfach wunderschön mit seinen glatten Holzknöpfen und den vielseitigen Melange-Farben. Er hat praktische Umschlagbündchen an Händen und Füßen und ist unglaublich kuschelig. Und er ist dünn, aber trotzdem warm, denn er besteht aus Schurwollfleece. Muss ich noch mehr sagen? Der Anzug* kostet ab 50 Euro aufwärts, je nach Farbe und Größe.
    Achtung: Unter einer dicken Tragejacke ist der Anzug möglicherweise zu warm. Frag lieber noch einmal nach, ob bzw. welche Tragejacke vorhanden ist.

    16. Ring-sling

     Der Beitrag Wie du den Ringsling lieben wirst! ist einer meiner meistgelesenen. Das Interesse am Ringsling scheint also groß – er ist nur noch nicht so verbreitet wie andere Tragehilfen. Ich jedenfalls finde, der Sling wird vollkommen unterschätzt. Hier einige Gründe, warum ich den Ringsling so liebe: Er eignet sich sowohl für zarte Neugeborene als auch für Laufkinder, mit etwas Übung geht das An- und Ablegen schnell. Er kann vor dem Bauch, auf der Hüfte und auf dem Rücken verwendet werden. Außerdem hat er ein kleines Packmaß und kann somit immer dabei sein. Überzeugt? Dann schau dir mal den Ringsling* an (~65 Euro), mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

    17. Slingbag

     Trage-Eltern stehen regelmäßig vor der Herausforderung, wie sie neben ihrem Kind auch noch ihr Gepäck transportieren sollen. Bewährt hat sich hier beispielsweise die Slingbag* (69,90 Euro), die auf Grund ihrer verstellbaren Schultergurte immer passt und nirgendwo drückt – egal ob das Kind vor dem Bauch, auf der Hüfte oder auf dem Rücken getragen wird.

    18. Trage-Cover

     Viele Eltern stehen vor der Frage: Trage-Cover oder Tragejacke? Der Vorteil eines Trage-Covers liegt darin, dass es allen Tragenden passt. Egal ob Mama, Papa, Oma oder Tante – das Cover kann von allen genutzt werden. Ein Nachteil besteht darin, dass zum einen der Brust- und Halsbereich des:r Tragenden frei bleibt, da das Cover über der offenen Jacke getragen wird. Des Weiteren gestaltet sich das Rückentragen etwas komplizierter, da das Baby über der eigenen, womöglich dicken, Kleidung eingebunden werden muss. Trage-Cover gibt es in verschiedenen Versionen und aus unterschiedlichsten Materialien. Dieses hier* ist das Deluxe Cover Flex von MaM für 69,90 Euro.

    19. Zugang zum Onlinetragekurs

     Du möchtest den Eltern etwas ganz besonderes schenken? Etwas individuelles, das genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist? Etwas, das ihnen den Alltag mit Baby erheblich erleichtern wird? Dann verschenk den Zugang zum Onlinetragekurs!

    Preislich liegt der Onlinetragekurs bei 89 Euro. Schau dir den videobasierten Kurs in deinem Tempo mit einem Cappuccino in der Hand ganz in Ruhe und ohne Störung daheim an. Ganz egal, du schaust die Videos wann und so oft du willst. Erhalte absolut individuelle Betreuung, so dass dein Tragesystem schlussendlich zu 100% zu dir passt oder verschenke den Zugang an eine liebe Person deiner Wahl.

    Geschenke für Trage-Eltern über 80 Euro

    20. Tragejacke

     7 Gründe, warum Tragejacken rocken! beschreibt ausführlich, warum wir Tragejacken so lieben und immer wieder gern empfehlen. Inzwischen gibt es etliche Modelle auf dem Markt. Wir mögen für die kalte Jahreszeit beispielsweise den Walkmantel (299 Euro) oder die Winterjacke (369 Euro) von Mamalila. Als Regenjacke eignet sich die All-Weather-Jacket von MaM* (124,90 Euro). Außerdem sehr beliebt für Frühling und Herbst sind die Softshelljacken von Vivalamamaberlin (179 Euro), die es auch für Männer gibt (ab 259 Euro).

     Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

  • Der Marsupi

    Der Marsupi* ist ein Urgestein in der Welt der Fertigtragen, denn es gibt ihn schon seit 1996!
    Ursprünglich aus Rumänien stammend und auch heute noch dort gefertigt, gehört der Marsupi inzwischen zum gleichen Hause wie die
    Manduca: nämlich zur Firma Wickelkinder. Doch wenn du jetzt denkst: Kennste eine, kennste alle, liegst du leider ziemlich falsch.

    Der Marsupi unterscheidet sich tatsächlich grundlegend von der Manduca.
    Was diese Trage sonst noch ausmacht, erfährst du in diesem Artikel.

    Allgemeines zum Marsupi

     Wir zählen den Marsupi zur Kategorie der Halfbuckles, also Fertigtragen, bei denen der Hüftgurt mit einer Schnalle – in diesem Fall mit einem Klettverschluss – geschlossen wird, und die Träger hinter dem Rücken gekreuzt und dann geknotet – in diesem Fall geklettet – werden.

    Du siehst schon, es ist nicht ganz so einfach, den Marsupi in eine unserer üblichen Schubladen zu stecken. Auch der Bondolino ist streng genommen kein richtiger Halfbuckle, weil er keine Schnalle am Hüftgurt hat. Wir wollen es aber mal nicht komplizierter machen, als es ist, und wählen für den Marsupi ebenso die Kategorie Halfbuckles.

    Der Marsupi ist eine der wenigen Fertigtragen, mit denen du dein Kind nicht auf dem Rücken tragen kannst.
    Naja, oder
    fast nicht. Der Hersteller sieht das so:

    Theoretisch auch als Rückentrage einsetzbar, allerdings ausschließlich mit Hilfe einer zweiten Person, die beim Anlegen und Absetzen hilft, da die Klettverschlüsse am Rücken nicht alleine geschlossen werden können!
    Deswegen – Tragen auf dem Rücken im Marsupi nur auf eigene Verantwortung!

    Auf eigene Verantwortung also, aha. Wir finden das äußerst unpraktisch. Da hilft auch nicht dieses Versprechen:

    [Der Marsupi] bietet Dir verschiedene Tragemöglichkeiten:
    Verwendbar nicht nur als
    Bauchtrage, sondern auch als Hüfttrage!

    Eine Anleitung zum Hüfttragen gibt es auf der Website jedoch nicht. Wer es trotzdem ausprobieren will, kann gern dieser Beschreibung folgen.

    Aussehen und Material des Marsupis

     Der Marsupi ist eine sehr schlichte Trage und in der Regel einfarbig. Die Trage besteht zu 100% aus Bio-Baumwolle, die Polsterung ist aus Polyester. Ein wahrer Pluspunkt für den Marsupi, den wir von Eltern immer wieder hören, ist sein geringes Gewicht und kleines Packmaß.
    Jedoch ist der verarbeitete Baumwollstoff auf der anderen Seite auch recht steif und schmiegt sich weniger gut an den Rücken deines Babys an als ein diagonalelastischer “Tragetuchstoff”.

    Im Lieferumfang enthalten ist außerdem ein Stegbändiger, ein Aufbewahrungsbeutel sowie eine Anleitung.

    Die Klettverschlüsse des Marsupis

     Das Alleinstellungsmerkmal des Marsupi ist definitiv seine üppige Ausstattung an Klettverschlüssen.

    Wie auch beim Bondolino wird der Hüftgurt mit einem Klett verschlossen. Dabei muss dieser – laut TÜV-Prüfung – “nur” 12cm flächig schließen, um absolut sicher zu halten. Das trifft sich gut, denn viel länger ist der Hakenklett auch gar nicht.

     Zusätzlich zum Hüftgurt werden auch die Träger mit Klettverschluss befestigt, und zwar auf dem Rücken deines Kindes. Wenn du also dein Baby in der Trage fest an dich bringen möchtest, was wir in Hinblick auf die Stützung des Rückens immer empfehlen, bringst du die Träger unter großer Spannung nach vorn. Und diese Spannung konzentriert sich dann auf dem Rückenteil.

    Fazit

     Die Verwendung von Klettverschlüssen hat sicherlich Vorteile, immerhin lässt Klett sich stufenlos anpassen und es müssen keine Schnallen verstellt oder ein Knoten gebunden werden.

    Aber drei gravierende Nachteile liegen ebenso auf der Hand:

    1.  Der Klett sieht schon nach kurzer Zeit ziemlich unschön und verfusselt aus.

    2.  Das liegt daran, dass sukzessive vor allem viele Fasern deiner eigenen Kleidung darauf landen (der schöne Wollpullover…).

    3.  Versuch mal, dein schlafendes Baby gaaanz vorsichtig aus dem Marsupi herauszunehmen und abzulegen… RATSCH!

    Einstellmöglichkeiten des Marsupis

     Die Einstellmöglichkeiten einer Fertigtrage beschreiben zum einen, wie gut sich die Trage an dein Baby anpasst, und zum anderen, wie lange die Trage mitwächst. Wie gut kann der Marsupi unsere Kriterien erfüllen?

    Stegbreite

     Als Stegbreite wird die Breite des Stoffes unter dem Po deines Babys bezeichnet. Der Steg reicht im Optimalfall von Kniekehle zu Kniekehle des Kindes.

    Der Marsupi verfügt über keine stufenlose Stegeinstellung. Er kommt lediglich mit einem Stegbändiger, mit dessen Hilfe der Steg abgebunden werden kann. Dies ist in den ersten Lebenswochen auch meistens notwendig. Die normale Stegbreite beträgt 25,5 cm. Die Einsatzdauer des Marsupi ist damit – stegtechnisch betrachtet – verhältnismäßig kurz.

    Rückenteil-Länge

     Die Länge des Rückenteils kann nicht direkt verändert werden. Der Marsupi wird apron getragen, was generell eine tiefe Beutelung ermöglicht und somit das Rückenteil verkürzt.

    Du hast jedoch wie bei allen Tragen die Möglichkeit, mit der Höhe des Hüftgurts auf deinem Bauch zu experimentieren. Grundsätzlich gilt, je höher der Gurt angelegt ist, umso kürzer ist das Rückenteil.

    Mit der Kopfstütze kann das Rückenteil zusätzlich verlängert werden.

    Kopf und Nacken stützen

     Der Marsupi verfügt über keine Nackenstütze, sondern lediglich über eine Kopfstütze, die mit Druckknöpfen an den Trägern befestigt werden kann. Will dein Kind mehr sehen, kannst du die Kopfstütze einfach nach unten klappen. Achte jedoch darauf, wie stabil das Köpfchen deines Babys schon ist und polstere gegebenenfalls den Nacken deines Kindes mit einem Spucktuch oder ähnlichem aus.

    Marsupi-Größen

     Es gibt den Marsupi in drei Größen: S/M, L und XL. Auf Anfrage auch in XXL.

    Die Größen sind jedoch nicht wie üblich davon abhängig, wie groß dein Baby ist, sondern wie groß der oder die Tragende ist. Es kann also durchaus passieren, dass für zwei sehr unterschiedlich gebaute Eltern auch zwei Tragen angeschafft werden müssen.

    Übrigens: Das Größenschild liegt etwas versteckt an der oberen Innenseite des Rückenteils, wo der Träger angenäht ist:

    Marsupi: Preis und Zubehör

     Die unverbindliche Preisempfehlung für den Marsupi liegt bei 69 Euro.

    Es gibt keinen uns bekannten Zubehör.

    Marsupi - Fazit

     Der Marsupi hat neben dem Schnäppchenpreis zwei weitere große Vorteile: Zunächst einmal ist er sehr einfach anzulegen. Es gibt keine Schnallen zu verstellen und keine Knoten zu binden. Das ist für manche Tragende eine echte Erleichterung. Zudem lässt sich der Marsupi wirklich klein zusammenlegen, das Packmaß ist winzig! Es ist also kein Problem, ihn immer dabei zu haben. Doch es gibt auch einige Punkte, die wir zu bedenken geben wollen: Der Marsupi funktioniert zwar ohne Schnallen oder Knoten, dafür aber mit Klettverschluss. Dieser sieht nach kurzer Zeit meist schon verfusselt aus und das Ratsch-Geräusch könnte außerdem dein Baby aufwecken, wenn es dir in der Trage eingeschlafen ist. Des Weiteren sind die Träger relativ schmal. Probiere also unbedingt aus, ob der Marsupi bei dir gut sitzt oder ob dir die Träger in die Schulter schneiden. Das größte Problem ist jedoch, dass der Marsupi leider keinem Kind lange passt. Es ist nicht möglich, den Steg breiter zu stellen. So ist dieser oft schon mit wenigen Wochen, spätestens einigen Monaten zu schmal und darunter leidet vor allem die Bequemlichkeit für dein Kind, anatomische Aspekte mal außen vor gelassen. Wir empfehlen, den Marsupi im Vergleich mit anderen Fertigtragen auszuprobieren. Möge die bessere Trage gewinnen… ähm, bei dir einziehen!

    Alle Tragehilfen, die ich hier vorstelle, kannst im Rahmen eines Testpakets im Tragemomente2Go! – Onlinetragekurs testen.

     Julia Küpper und Juli El

  • Review: Die Manduca

     Unbestritten ist die Manduca* von der Firma Wickelkinder eine der bekanntesten Fertigtragen. Heute wollen wir sie für dich mal genauer unter die Lupe nehmen.

    Die Manduca ist ein Fullbuckle, also eine Schnallentrage. Das heißt, dass sowohl der Hüftgurt als auch die Träger über Schnallen verschlossen und reguliert werden.

    Die Manduca kann sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken getragen werden.

    Hier sind die Details:

    Aussehen der Manduca

     Die Manduca gibt es in verschiedenen Designs, zum Beispiel PureCotton oder BlackLine. Ab und zu werden auch Limited Editions produziert. Zumeist ist die Trage recht schlicht gehalten. Auffällig ist stets der horizontal verlaufende Reißverschluss und das gestickte Logo auf dem Rückenteil.

    Die Manduca auf den Fotos nennt sich PureCotton DESERT sand.

    Schnallen der Manduca

     An der Manduca befinden sich sage und schreibe sechs Schnallen. Das macht das Anlegen leider oftmals kompliziert.

    Mein Tipp: Es ist hilfreich, eine gewisse Reihenfolge einzuhalten:

     

    Schnalle 1: Hüftgurt

    Die erste Schnalle, du du schließt, sitzt am Hüftgurt. Schließe die Schnalle und zieh dann am Gurtband, bis der Hüftgurt sich gut fest anfühlt.

    ACHTUNG: Du kannst diese Schnalle nur mit beiden Händen öffnen, da es ein Sicherheitsverschluss ist.

     Schnalle 2: Quergurt / Brustgurt

    Lege dir die Träger über die Schultern. Schließe als nächstes den Quergurt auf deinem Rücken. Er darf sich jetzt noch auf Höhe der Halswirbel befinden, rutscht aber gleich beim Festziehen der anderen Schnallen nach unten.

    Beim Rückentragen fungiert der Quergurt als Brustgurt. Er sorgt dafür, dass dir die Träger nicht von den Schultern rutschen und nimmt bei Bedarf noch etwas Gewicht weg.

     Schnallen 3 und 4: Trägerschnallen I

    Als nächstes hebst du mit einer Hand das Gewicht deines Kindes und ziehst die Schnallen unter deinen Achseln an.

    Diese Schnallen sind Zwei-Wege-Schnallen. Sollte die Schnalle bereits auf Anschlag bis an das Rückenteil angezogen sein, leg die Manduca noch einmal ab und schiebe die Schnalle weiter hoch. Du willst genügend Länge im Gurtband haben, um dein Kind schön eng an dich heranzubringen.

    Der Quergurt auf deinem Rücken sollte jetzt auf Höhe deiner Schulterblätter hinuntergerutscht sein.

     Schnallen 5 und 6: Trägerschnallen II

    Die letzten beiden Schnallen befinden sich an den Trägern im Kopfhöhe deines Kindes. Öffnest du sie, hat dein Kind mehr Raum. Gleichzeitig kann es sich aber auch mehr von dir weglehnen, was das gefühlte Gewicht erhöht. Experimentiere etwas mit diesen Schnallen, sobald du die Manduca sicher anlegen kannst.

     Für das Ablegen der Manduca gilt natürlich die umgekehrte Reihenfolge:

    1.  Lockere zuerst die Schnallen unter deinen Achseln.

    2.  Öffne dann den Quergurt.

    3.  Lege dein Kind ab.

    4.  Öffne mit beiden Händen den Hüftgurt.

    Einstellmöglichkeiten der Manduca

     Die klassische Manduca ist (im Gegensatz zur Manduca XT, die ich definitiv präferiere) leider nicht so stufenlos an dein Baby anpassbar wie andere Tragen. Doch es gibt auch hier viele Tricks, die du anwenden kannst. Ich zeige sie dir:

    Stegbreite der Manduca

     Der Steg reicht im Optimalfall von Kniekehle zu Kniekehle des Kindes. Die Manduca verfügt leider nicht über einen verstellbaren Steg. Stattdessen bietet sie den integrierten Neugeborneneinsatz, dessen Benutzung ich nicht empfehle.

    Der Neugeboreneneinsatz ist ein Stofflappen, der sich unter den schwarzen Gummis im inneren Rückenteil verbirgt. Dieser wird mit Druckknöpfen außen am Rückenteil befestigt. Der Reißverschluss muss dafür geöffnet sein!

    Achtung: Wenn du dein Baby im Neugeboreneneinsatz trägst, kannst du die Manduca nur im Sitzen an- und ablegen!

     Es kann passieren, dass die Füße deines Babys zwischen dich und den Hüftgurt rutschen. Oder dass sie an den Seiten herausschauen, aber viel Druck vom steifen, breiten Rückenteil auf die Waden ausgeübt wird.

    In diesen Fällen ist es notwendig, den Steg abzubinden, also zu verschmälern. Du kannst dafür ein Spucktuch nutzen oder auch den Size-It* von Wickelkinder, der die 1. Wahl ist.

     Wenn der Steg der Manduca zu schmal ist und nicht mehr von Kniekehle zu Kniekehle reicht, kannst du ihn mit dem ExTend* verbreitern.

    Rückenteil-Länge bei der Manduca

     Das Rückenteil der Manduca kann in der Länge über den Reißverschluss reguliert werden. Ist der Reißverschluss geschlossen, ist das Rückenteil kurz. Ist er offen, ist das Rückenteil lang. Logisch.

    Denk daran, dass du das Rückenteil auch verlängern musst, wenn du den Neugeboreneneinsatz nutzen möchtest.

    Wie immer kannst du natürlich auch mit der Höhe des Hüftgurts variieren, um die Länge des Rückenteils ein wenig zu verändern.

    Kopf und Nacken stützen bei der Manduca

     Die Kopfstütze der Manduca ist im Rückenteil versteckt. Im ausgeklappten Zustand wird sie über kleine Haken an den Schulterträgern befestigt.

    Die Manduca bietet leider keine Nackenstütze an. Bei sehr kleinen Kindern kannst du einfach die Kopfstütze im Rückenteil lassen, das polstert den Nacken schon etwas aus. Gegebenenfalls kannst du zusätzlich ein Spucktuch zwischen Kind und Manduca stopfen.

    Manduca: Preis und Zubehör

    Die Manduca kostet ab ca. 100 Euro.

    Es gibt diverse Add-Ons:

    • Die ZipIn Ellipse*, damit sich das Rückenteil besser an das Kind anschmiegt. 14,90 Euro.
    • Der Size-It*, um den Steg zu verkleinern. 11,90 Euro.
    • Der ExTend*, um den Steg zu verbreitern. 29,90 Euro.

    Manduca: Fazit

     Die Manduca hat es weit gebracht. Es kommt häufig vor, dass Eltern sagen, sie wollen eine Manduca kaufen, dabei meinen sie eigentlich eine Babytrage. Manduca scheint für Fertigtragen so etwas zu sein wie Tempo für Papiertaschentücher – in der Fachsprache bezeichnet man das als generischen Markennamen. Das wirklich Interessante daran ist, wie viele Eltern sich am Ende tatsächlich für eine Manduca entscheiden… oder wie wenig. Meiner Meinung nach hat die Manduca gerade für ältere Kinder eine absolute Daseinsberechtigung. Ich empfinde sie gerade fürs Rückentragen als sehr bequem, das Gewicht wird angenehm verteilt. Bei kleineren Babys wiederum empfinde ich den Neugeboreneneinsatz als extrem unpraktisch, da das Kind nur im Sitzen angelegt werden kann. Außerdem verdient Wickelkinder lieber an Size-Its und Elipsen, als endlich mal eine anständige Stegverstellung umzusetzen. Ich kann nur betonen, wie wichtig das Ausprobieren von Fertigtragen vor dem Kauf ist.

    Alle Tragehilfen, die ich hier vorstelle, kannst im Rahmen eines Testpakets im Tragemomente2Go! – Onlinetragekurs testen.

    Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Manduca empfehlenswert ist, empfehle ich dir auch diesen Artikel zu dem Thema.

  • Review: Fräulein Hübsch

    Die Fertigtrage mit dem wohl tollsten Namen wurde in Wien konzipiert und wird in Tschechien gefertigt.

    Korrekterweise heißt die Hübsche “Fräulein Hübsch Mei Tai” – streng genommen war sie jedoch nur in der Anfangsphase ihrer Entwicklung ein echter Mei Tai. Inzwischen ist die Trage ein Halfbuckle, da der Hüftgurt mit einer Schnalle verschlossen wird und die Träger gebunden und geknotet werden.

    Mit der Fräulein Hübsch kann natürlich sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken getragen werden.

    Hier kommen die Details:

    Aussehen der Fräulein Hübsch

     Die Fräulein Hübsch besteht üblicherweise entweder

    •  aus einem einfarbigem Rückenteil mit bunter Kopfstütze aus Dekostoff

    •  aus einem gemusterten Tragetuch, das sowohl als Rückenteil als auch für die Kopfstütze verarbeitet wird

    Das Design ist ansprechend und klar mit hohem Wiedererkennungswert, teils sehr bunt und gern verspielt.
    Im Lieferumfang enthalten ist außerdem ein Brustgurt zum Rückentragen sowie ein Stoffbeutel.

    Einstellmöglichkeiten der Fräulein Hübsch

     Wenn man die Fräulein Hübsch genauer untersucht, wird schnell klar: Da war eine Trageberaterin am Werk. Die Trage ist zum Mitwachsen konzipiert. Der Steg ist stufenlos verstellbar, das Rückenteil kann in der Länge angepasst werden und Kopf und Nacken des Kindes werden optimal gestützt.

    Stegbreite der Fräulein Hübsch

     Die Stegbreite kann stufenlos eingestellt werden. Das heißt, dass der Stoff unter dem Po des Kindes mithilfe eines Klettverschlusses zusammen oder auseinander gezogen werden kann. Optimalerweise verläuft der Steg immer von Kniekehle zu Kniekehle des Kindes.

    Rückenteil-Länge der Fräulein Hübsch

     Die Länge des Rückenteils kann zunächst einmal in drei Stufen an das Kind angepasst werden:

    1.  Bei sehr kleinen Babys bietet es sich an, den Hüftgurt einmal zu kippen, sodass das Rückenteil wie eine Schürze herunterfällt. Diese Trageweise wird apron genannt und führt dazu, dass das Rückenteil verkürzt wird. ACHTUNG: Vergiss nicht, die Schnallen umzufädeln!

    2.  Die nächste Stufe ist dann, die Fräulein Hübsch wieder non-apron zu tragen, sodass das Rückenteil über dem Hüftgurt nach unten fällt. Das ist die Werkseinstellung der Trage.

    3.  Ist dein Kind schon größer, kannst du im Nackenbereich die Kopfstütze auf halber Höhe in die Holzknöpfe an den Trägern knöpfen. Somit verlängerst du das Rückenteil.

    Zusätzlich kannst du immer mit der Höhe des Hüftgurts experimentieren. Generell gilt: Je höher du den Hüftgurt ansetzt, umso kürzer ist das Rückenteil.

    Kopf und Nacken stützen bei der Fräulein Hübsch

     Um den Nacken zu stützen, bietet die Fräulein Hübsch ein Bändchen, das unter der Kopfstütze geknotet werden kann. Der Nacken des Kindes kann somit in den meisten Fällen optimal gestützt werden.

    Außerdem gibt es eine Kopfstütze, deren Enden mit Druckknöpfen durch eine Schlaufe am Träger geknöpft werden können. Alternativ kann man die Stütze auf halber Höhe mit Holzknöpfen befestigen.

    Fräulein Hübsch Größen

     Es gibt die Fräulein Hübsch als Babysize und als Toddlersize.
    Laut Herstellerin passt die Babysize von Größe 50-80/86, die Toddlersize von 74-98.

    Aber auch das sind nur Schätzangaben. Probier die Trage am besten aus, wenn du dir unsicher bist.

    Fräulein Hübsch: Preis und Zubehör

     Die Fräulein Hübsch kostet 129 Euro.

    Inzwischen kannst du zusätzlich Gurtschoner kaufen, die die Träger vorm Anknabbern oder Ansabbern schützen.

    Weiteres Zubehör im Shop beinhaltet zum Beispiel den Fräulein-Hübsch-Stoffbeutel, eine Hüftgurtverlängerung oder eine Ersatzschnalle.

     

    Fazit: Fräulein Hübsch

     Ich muss es zugeben: Fräulein Hübsch Tragen bestechen zunächst einmal durch ihr außergewöhnliches Design: sie sind absolute Hingucker. Doch Schönheit ist nicht alles, und die Fräulein Hübsch ist auch sonst außerordentlich gut durchdacht. Durch den stufenlos anpassbaren Steg sowie die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Rückenteil-Länge lässt sich die Trage sehr gut an dein Kind anpassen. Du musst nur wissen, wie! Es lohnt also, einen Blick in die Gebrauchsanweisung zu werfen (Stichwort: Schnallen umfädeln…). Du solltest zudem unbedingt ausprobieren, ob die breiten Träger zu deinen Schulern passen. Die Kanten sind leider recht “scharf” und bei schmalen Schultern könnten die Träger am Hals drücken. Hier bietet die neue Variante: Fräulein Hübsch Softtai oft die bessere Alternative. Schau dir auch gerne mal die Fräulein Hübsch WrapCon an!

    Alle Tragehilfen, die ich hier vorstelle, kannst im Rahmen eines Testpakets im Tragemomente2Go! – Onlinetragekurs testen.

     Juli El und Julia Küpper

  • Der Mysol – Testbericht

    Der Mysol ist in aller Munde. Wir sagen: zu Recht! Kaum eine Trage ist so einfach zu bedienen und gleichzeitig so bequem. Und sympathisch ist sie noch dazu, denn alle Stoffe werden in Guatemala handgewebt, dort vernäht und natürlich fair gehandelt.

    Der Mysol aus dem Hause Girasol ist ein klassischer Mei Tai. Mei Tais (oder Meh Dais) im eigentlichen Sinne sind Babytragen, die im asiatischen Raum verwendet werden. Charakteristisch ist, dass sowohl der Hüftgurt als auch die Träger gebunden und geknotet werden. Mit dem Mysol kann man sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken tragen.

    Schauen wir uns den Mysol mal genauer an:

    Aussehen der Mysol

     Der Mysol besteht aus gewebtem Baumwollstoff in Kreuz-, Diamant- oder Fischgratwebung. Er kann mit jeder Seite nach außen getragen werden und bringt so Abwechslung ins Trageleben. Es gibt ihn in verschiedensten Farbkombinationen und es ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Das Design auf unseren Fotos heißt Bonampak und ist in Kreuzköperwebung.

    Im Lieferumfang enthalten ist außerdem ein Beutel, eine kleine Tasche, die du über den Hüftgurt fädeln kannst, und ein Brustgurt fürs Rückentragen.

    Einstellmöglichkeiten des Mysol

     Der Mysol ist zum Mitwachsen konzipiert. Das heißt, dass du ihn sowohl für sehr kleine Babys als auch für ältere Kinder einsetzen kannst. Die wichtigsten Features sind dafür zunächst einmal die Einstellbarkeit der Breite und Länge des Rückenteils.

    Stegbreite einstellen beim Mysol

     Als Stegbreite wird die Breite des Stoffs unter dem Po des Babys bezeichnet. Der Steg reicht im Optimalfall von Kniekehle zu Kniekehle des Kindes. Beim Mysol wird das so gelöst, dass du mit Hilfe eines Klettverschlusses die Breite selbst einstellen kannst. Somit kannst du die Trage flexibel und stufenlos an die Beinlänge deines Kindes anpassen.

    Rückenteil-Länge beim Mysol

     Zusätzlich kannst du die Länge des Rückenteils individuell anpassen. Der Mysol hat zwei Tunnel, durch die du den Hüftgurt fädeln kannst. Bei kleineren Kindern befindet sich der Gurt im oberen Tunnel, sodass das Rückenteil kürzer ist. Wenn du merkst, dass das Rückenteil nicht mehr bis in den Nacken deines Kindes reicht, kannst du den Gurt durch den unteren Tunnel ziehen.

    Bei Neugeborenen und Babys in den ersten Monaten ist das Rückenteil trotz kurzer Einstellung oft noch zu lang und reicht weit über das Köpfchen hinaus. Es gibt veschiedene andere Möglichkeiten, um das Rückenteil zu verkürzen. Versuch beispielsweise, mit der Höhe des Hüftgurts auf deinem Bauch zu spielen. Grundsätzlich gilt, je höher der Gurt angelegt ist, umso kürzer ist das Rückenteil. Zusätzlich kannst du versuchen, den Gurt einmal nach innen umzuschlagen und somit das Rückenteil zu verkürzen.

    Kopf und Nacken stützen beim Mysol

     Mit Hilfe eines Kordelzugs kannst du den Nacken deines Kindes stützen. Außerdem gibt es eine Kopfstütze, die du nutzen kannst, um den Kopf deines schlafenden Kindes zu stabilisieren oder dein Kind vor Licht oder Reizen abzuschirmen.

    Preis und Zubehör des Mysol

     Der Mysol kostet zwischen 114 Euro (Kreuzköperwebung) und 124 Euro (Diamantköper-/Fischgratwebung).

    Für den Mysol kannst du zwei Add-ons kaufen: Schulterpolster und Schnallenhüftgurte, beides gibt es jeweils passend in den existierenden Mysol-Designs.

    Schulterpolster eignen vor allem für schwere Kinder, da sie die Träger im Schulterbereich besser auspolstern. Preislich liegt ein Paar bei 15 Euro.

     Den Schnallenhüftgurt kannst du als Alternative benutzen, wenn du den Hüftgurt ungern knotest.

    Er kostet 25 Euro.

    Damit macht man aus dem Mei Tai einen… na wer weiß es? Genau! Einen Halfbuckle!

     

    Fazit zum Mysol

     Wenn wir eine Trage blind verkaufen müssten, dann wäre wohl der Mysol eine gute Option. Er ist einfach anzulegen, und viele Tragende sind sehr dankbar für die nicht vorhandenen Schnallen. Das Material ist weich, aber stabil, und umschmiegt und stützt dein Baby wie eine zweite Haut. Die Stegverstellung sowie die Kopf- und Nackenstütze sind wunderbar durchdacht und umgesetzt. Die Kanten der Träger sind weich, und die Träger auch nicht zu breit für die Schultern zarterer Menschen. Für kleine Babys kann ich den Mysol defintiv empfehlen und erhalte sehr häufig positive Resonanz in den Trageberatungen. Ist dein Baby jedoch schon älter, dann probiere neben dem Mysol auf jeden Fall auch noch andere Fertigtragen aus. Der Hüftgurt des Mysol ist eher dünn und die Träger recht schmal. Das kann dazu führen, dass du die Trage mit einem schwereren Kind als unbequem empfindest. Ob das so ist, hängt mit deiner körperlichen Konstitution und mit deinen persönlichen Vorlieben zusammen.  

    Alle Tragehilfen, die ich hier vorstelle, kannst im Rahmen eines Testpakets im Tragemomente2Go! – Onlinetragekurs testen.

     Julia Küpper und Juli El

  • 6 Tipps, wie du die optimale Tragetuchlänge findest

    Drei Meter Stoff? Oder sogar vier Meter? Oder noch länger? Wer zum ersten Mal ein Tragetuch in der Hand hält, ist im ersten Moment oft geschockt über die schiere Menge an Stoff. Wie soll das nur jemals vernünftig gebunden werden?

    Es kursiert die Meinung, mit einem möglichst langen Tragetuch könne man nicht viel falsch machen. Ich sehe das anders. Deshalb zeige ich dir in diesem Beitrag, wie du die optimale Tragetuchlänge für dich findest.

    Doch vorab gebe ich dir eine kleine Übersicht, welche Tragetuchlängen sich standardmäßig herausgebildet haben.

     Und hier kommen sie, die 6 Tipps, wie du die optimale Tragetuchlänge findest:

    Tipp Nummer 1: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Bindeweise

     Die benötigte Tragetuchlänge hängt wesentlich von der Bindeweise ab, die du verwenden möchtest. Für die Wickelkreuztrage brauchst du mehr Stoff als für das Känguru oder den einfachen Rucksack.

    Wenn du also zum Beispiel ein Tuch für das Känguru, die Hüftschlinge und den einfachen Rucksack suchst, reicht im Durchschnitt ein Tuch der Größe 3 oder 4. Wenn du die Wickelkreuztrage oder den Double Hammock binden möchtest, sollte das Tuch eher eine Größe 5 oder 6 sein.

    Tipp Nummer 2: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Körperstatur

     Natürlich spielen auch deine Körpermaße eine Rolle. Ein schmaler, kleiner Mann braucht für die gleiche Bindeweise weniger Stoff als eine breitschultrige, hochgewachsene Frau.

    Es ist auch für mich nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, welche Tuchlänge für den*die Interessierte*n geeignet ist. Auch wenn es Größenrechner gibt, die die Tragetuchlänge aus den Parametern Bindeweise und Körperstatur berechnen, solltest du dich nie zu 100% auf das Ergebnis verlassen.

    Tipp Nummer 3: Finde deine Tragetuchlänge anhand der Tuchform

     Tragetücher kommen in zwei verschiedenen Formen. Der Großteil ist wie ein Parallelogramm geschnitten, das heißt, dass sie an den Enden schmaler werden. Der Knoten ist somit weniger dick und du hast die Möglichkeit, auf dem letzten Zipfel zu knoten, wenn nötig.

    Einige wenige Tücher sind jedoch rechteckig geschnitten. Dies ist meistens der Fall, wenn die Tuchenden mit Fransen verziert sind. Du brauchst für die gleiche Bindeweise ein längeres rechteckiges Tuch und somit eine größere Tragetuchlänge, da der Knoten mehr Stoff benötigt.

    Tipp Nummer 4: Jede*r braucht eine eigene Tragetuchlänge

     Ich erlebe es oft, dass ein Paar sich ein Tragetuch anschaffen möchte, das dann beide Eltern benutzen können. Grundsätzlich ist das natürlich ein nachvollziehbarer Wunsch. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass Eltern sich in ihrer Statur so grundlegend unterscheiden, dass für eine*n von beiden das Tuch viel zu lang ist. Leider ist das meist auch noch die Frau, die aber mit dem Kind zu Hause ist und das Tuch überwiegend benutzt (Achtung: Klischee! Aber leider zu häufig wahr).

    Ich verstehe, dass viele Eltern aus ökonomischen und ökologischen Gründen nur ein Tuch kaufen wollen.

    Suche dir kreative Lösungen: Es gäbe beispielsweise die Möglichkeit, dass der*die kleinere Person mit dem Tuch die Wickelkreuztrage bindet und der*die größere das Känguru. So wäre das Tuch für niemanden zu lang.

    Tipp Nummer 5: Schneide dir deine Tragetuchlänge

     Hast du ein viel zu langes Tuch und willst dir kein neues besorgen, dann trau dich und schneid es ab! Ich bin großer Fan des rigorosen Kürzens von Tüchern. Nichts ist nerviger, als wenn die Enden des Tuches wie ein Schwanz zu Boden hängen und man sich damit noch zwei Mal umschlingen kann.

    Zu lange Tücher erschweren auch das Binden: beim Känguru beispielsweise sollte das Tuch nicht auf Fußboden schleifen, damit sich das Tuch beim Umklappen der Schulterklappen auch vollständig drehen kann (kräftig schütteln hilft natürlich auch).

    Nicht vergessen: Nach dem Abschneiden die Kanten umnähen! Webstoffe fransen wahnsinnig.

    Tipp Nummer 6: Finde deine Tragetuchlänge durch Ausprobieren

     War ja klar, dass das dieser Tipp noch kommen musste: Ausprobieren. Logisch. Es geht ist der einfachste und beste Weg, um sicherzugehen, dass die Tragetuchlänge zu dir passt. Du kannst dir zum Beispiel dein passendes Tuch zum Tragekurs dazubuchen. Es gibt sogar ein langes sogenanntes Größentuch von Didymos, das alle Tragtuchlängen „beinhaltet“. Das funktioniert, indem du es dir umbindest und dann etwas unterhalb des Knotens die passende Länge abliest. Natürlich befindet sich dieses Tuch auch in meinem Sortiment.

     von Julia Küpper und Juli El

  • Warum tragen?

    Warum tragen? Ereichterung im Alltag!

    Warum tragen? Genau so wie auf dem Bild habe ich mit beiden Kindern die ersten Wochen und Monate verbracht. Egal, was ich gemacht habe: kochen, aufräumen, föhnen… mein Baby war immer dabei und immer an mir dran.

    Es soll ja Kinder geben, die sich ablegen lassen, meine waren es nicht. Abgelegt-Geschrei…

    Natürlich hatte ich meinen Mann, der mich in der Anfangszeit unterstützte, aber da ich die Elternzeit genommen hatte, war er natürlich nicht immer da. Zudem hat es mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich wurde unruhig, wenn meine Kinder nicht in meiner Nähe waren.

    Warum ein Tragetuch oder eine Babytrage auf allen Erstausstattungs-Listen zu finden ist?

     Wenn Eltern (endlich) schwanger werden, stehen sie vor der Entscheidung: Was brauche ich alles für die Erstausstattung und laden sich ganz viele Listen herunter. Auf diesen Listen steht nun oft ein Tragetuch oder einen Babytrage (oder Tragesack, Tragegurt…). Das ist der Punkt, an dem sie oft das erste Mal mit dem Trage in Berührung kommen und sich fragen:

    Warum sollte ich überhaupt mein Baby tragen?

    Die meisten Eltern, die ich gefragt habe, warum sie sich für das Tragen entschieden haben, nannten neben praktischen Gründen für das Tragen als größten Auslöser dafür, dass sie tragen ihre eigenen Babys. Diese ließen sich genauso wie mein Baby nicht ablegen, wollten immer nah am Körper bleiben und schliefen nur im Tuch oder in der Tragehilfe ein. Legte man sie ab, schrien sie.

    Das ist ganz normal! Klicke dich einmal durch die Slides durch und erfahre warum:

    Das Menschenbaby ist ein aktiver tragling!

     Menschen sind also Traglinge: biologisch, evolutionsgeschichtlich, anatomisch und kulturell gesehen!

    Mitte des 19. Jahrhunderts ging in Deutschland die erste Kinderwagenfabrik in Betrieb. Dabei wurde das Tragen hier in Europa zurückgedrängt und erst in den 1970er Jahren wiederentdeckt. Verglichen mit der gesamten Entwicklung der Menschheit ist das aber nicht einmal ein Wimpernschlag. Deshalb noch einmal: Wir Menschen sind von unseren Instinkten aus darauf trainiert, getragen zu werden. Tragen Eltern also ihre Babys erfüllen sie schlicht und einfach deren angeborenen natürlichen Bedürfnisse. So einfach ist es – also DESHALB TRAGEN!

    Warum tragen? Das Baby ist entspannt

    Aber verwöhne ich mein Baby damit nicht zu sehr?

     Wenn du dein Baby ständig hochnimmst, verwöhnst du es.“
    „Du kannst dein Baby doch nicht im Tuch einschlafen lassen, da gewöhnt es sich doch dran.“
    „Immer dieses Rumgeschleppe, das Baby wird doch komplett verwöhnt und tanzt dir später auf der Nase rum.“

     Du hast solche Aussagen schon gehört?

    Woher kommt diese panische Angst vorm Verwöhnen? In den Slides findest du die „Quelle“ – ein Buch aus der Nazi-Zeit: „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ von Johanna Haarer (1934) – du kannst auch einen Auszug davon lesen:

     Hier gibt es noch mehr gruselige Zitate aus dem benannten Buch:

    “Wenn du ihn immer rausnimmst und trägst, wird er nie im Kinderwagen liegen bleiben. Man darf die Kinder nicht so verziehen.“

    “Man muss ein Kind auch mal schreien lassen, das kräftigt die Lungen.”

    “Versagt auch der Schnuller, dann liebe Mutter, werde hart! Fange nur nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen.”


    Ursprung der Angst vorm Verwöhnen

     Das ist also der Ursprung: Die Angst davor, dass das Baby zu „weich“ wird, zu wenig „unterwürfig“, gar noch einen eigenen Willen entwickelt. Kinder, die gebrochen werden, lassen sich besser kontrollieren und zu Soldaten erziehen. Zudem werden Kinder, wenn sie eine enge Bindung zu den Eltern haben möglicherweise nicht in das lebensgefährliche Kriegsgebiet gesendet.

    Das ist Quatsch und wir leben nun bald 100 Jahre später.

    Wir wissen zum Beispiel, dass bereits der erste Schrei nach der Entbindung die Lunge frei setzt und sie sich selbstständig weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass Babys in den ersten Lebensmonaten nicht grundlos weinen und psychologisch nicht in der Lage sind, Weinen als Manipulationsmittel einzusetzen.

    Warum ist das Denken also noch in den Köpfen vieler (vor allem älterer) Menschen, oder noch schlimmer in den Köpfen von Fachpersonal, wie einigen Hebammen und sogar Kinderärzten. Warum müssen Eltern, die ihre Kinder liebevoll begleiten, so verunsichert werden?

    Es macht mich wütend und traurig zugleich und ich hoffe, dass wir es schaffen, in der nächsten Generation etwas zu bewegen. Wenn du dein Baby begleitest, stillst, trägst, liebkost, tröstest… dann liebe Mama, lieber Papa habe NIEMALS ein schlechtes Gewissen!

    Du verwöhnst dein Baby nicht, du erfüllst nur Bedürfnisse und sorgst dafür, dass Oxytocin ausgeschüttet wird. Somit wird das Vertrauen deines Kindes in dich und die Welt gestärkt. Die psychologische Entwicklung verläuft insgesamt positiver und zwar nicht nur in den ersten Jahren, sondern das gesamte Leben! Wenn das kein Grund zum Tragen ist, dann weiß ich auch nicht!

    Warum tragen? Generell

    Warum sollte ich mein Baby tragen? Weitere Gründe

    Tragen ist Liebe

    Tragen ist Liebe

     Ganze 9 Monate (+/-) hat das Baby nun im Bauch verbracht. Es ist warm und kuschelig. Dein Baby wird mit Nahrung versorgt, schwimmt scheinbar schwerelos hin und her. Gut am Ende wird es etwas eng, jedoch ist nichts ungewohnt. Das Baby hört den Herzschlag der Mama, alles ist vertraut. Und plötzlich wird es geboren. Es wird laut, grell, das Baby muss lernen, wie es Nahrung aufnimmt, muss sich in der Welt orientieren und ankommen. Hier unterstützt das Tragen. Wir stellen zu einem Teil den Zustand im Bauch wieder her. Das Baby ist vom Tuch und der Tragehilfe eng umhüllt, es hört wieder den Herzschlag der Mama, kann sich zurückziehen und fühlt sich ruhig und warm umhüllt.

    Es spürt die Liebe der Trageperson.

     Ein Baby zu bekommen ist für Eltern eine extrem große Umstellung. Waren sie vorher unabhängig in allem, was sie taten, ist es nun eine große Aufgabe, sich um dieses kleine Wesen zu kümmern. Natürlich machen die meisten Eltern das gerne, trotzdem kann es auch als zusätzliche Belastung empfunden werden, gerade wenn das Baby viel weint und unglaublich viel Nähe braucht. Hier gibt das Tragen ein Stück Freiheit zurück. Eltern haben die Hände frei für Aktivitäten im Alltag, sei es Wäsche waschen, Haare föhnen (siehe mein Bild oben) oder auch einfach nur einen Kaffee trinken, ja sogar ein Restaurant- oder Kinobesuch (mit Hörschutz natürlich) wird plötzlich wieder möglich. Das Baby ist gut beschützt immer dabei, die Eltern bekommen aber ihre Unabhängigkeit ein Stück weit zurück.

    Tragen ist Freiheit

    Tragen ist Freiheit

    Tragen ist bequem

    Tragen ist toll!

     Manche Eltern denken anfangs, dass das Tragen etwas ist, das den Rücken zusätzlich belastet. Auch haben sie Angst, dass das fürs Baby unbequem sein könnte. Diese Angst ist unbegründet. Zum einen trägst du dein Baby ja sowieso, wenn nicht im Tuch/ Trage dann auf dem Arm. Du wirst merken, dass du dabei recht schräg stehst. Hast du dagegen nun eine Trage/ ein Tragetuch und musst dein Baby nicht mit der Hand stützen, dann kannst du viel gerader stehen und dein Rücken bzw. die Wirbelsäule wird entlastet. Der Beckenboden wird geschont. Zum anderen ist dein Baby in der richtigen Trageweise auch in einer optimalen Position. Die sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung kann beim Tragen eingenommen werden, diese Position ist für die Hüftentwicklung ausgezeichnet. Das Tuch bzw. die Tragehilfe passt sich im Idealfall zudem immer dem aktuellen Stand der Wirbelsäulenentwicklung an. Somit wird der Babyrücken einwandfrei gestützt.

    Und stell dir einmal vor, entspannt in einer Hängematte zu relaxen. So fühlt sich das Tragen für Babys an. Das kann nur bequem sein!

    OK, wenn das Tragen so toll ist, warum tragen dann nicht alle?

     Leider ist das Wissen darüber, wie man die Babys am besten trägt, durch die beschriebenen historischen Entwicklungen leider verloren gegangen. Vor der Zeit der Industrialisierung lebten wir Menschen in einem Dorf. Da wusste die Oma, große Schwester, Tante (ja, es waren vorrangig die Frauen), wie man die Babys trägt und haben das von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder optimiert und verbessert.

    Leider ist das heute nicht mehr so. So kaufen viele Eltern irgendeine X-beliebige Trage, finden das unbequem oder kommen nicht wirklich mit einem Tuch klar und kommunizieren, dass Tragen eben nichts sei.

    Den Einstieg erleichtern

     Doch so muss es nicht sein! Mittlerweile gibt es viele sehr gut ausgebildete Trageberater:innen, die dich auf deinem Weg unterstützen können. So lernst du ganz genau, wie du dein Baby einbindest, ohne dass du Angst davor haben musst, dass du Fehler machst, oder gar dein Baby fallen lässt.

    Das war auch der Grund dafür, dass ich einen Tragekurs entwickelt habe, in dem du die kompletten Basics zum Tragen erfährst. So können du und dein Baby die vielen Vorzüge des Tragens, die hier in dem Artikel zusammengefasst sind, direkt genießen, ohne ewig viel Zeit in Recherchearbeit zu stecken, oder unnötige Fehlkäufe zu tätigen, die dann im schlimmsten Fall zu einer unbequemen und ungesunde Trage führen.

    ➡️ Informiere dich hier genauer darüber.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner