Tragen in besonderen Situationen

Tragen in besonderen Situationen

So findest du die sicherste Trage für dein Baby bei der auch du keine Rückenschmerzen bekommst.

Tragen ist deine Lösung, um deine Unabhängigkeit und Freiheit zu bewahren und gleichzeitig eine enge Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Finde heraus, worauf du beim Start achten solltest!

Manchmal ist man als Elternteil unsicher, in welchen Situationen man überhaupt (noch) tragen darf oder nicht. Diese Seite soll 10 mögliche Situationen aufgreifen.

1. Fall: Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, habe ein Handicap oder sitze sogar im Rollstuhl – Kann ich überhaupt tragen?
Ja! Es ist, wenn von medizinischer Seite des Tragenden (am besten beim behandelnden Arzt nachfragen) keine besonderen Hindernisse vorliegen, möglich zu tragen. Ich habe schon Mamas im Rollstuhl beraten, da erfordert es kreative Lösungen (hier ein Beispiel), es gibt Mamas mit nur einem beweglichen Arm, die ein Tuch binden können bzw. eine Tragehilfe finden, die sie einarmig anlegen können und mittlerweile ist der Tragendschungel so weit, dass es im Prinzip für jede Tragemama und für jeden Tragepapa eine Lösung gibt. Diese ist zwar nicht immer Standard aber dafür passt sie zu euch und eurem Baby. Zudem ist das Tragen an sich meist rückenschonender als das Tragen auf dem Arm, also traut euch.

2. Fall: Ich habe Zwillinge, kann ich beide Kinder gleichzeitig tragen?
Ja! Wenn dein Beckenboden das aushält, können anfangs sogar beide vorne oder ein Kind vorne ein Kind hinten im Tuch oder der Tragehilfe getragen werden. Möglichkeiten gibt es auch da viele. Auch größere und kleinere Geschwisterkinder können gleichzeitig getragen werden.

 

2 Kinder tragen
Hier mein Großer und mein Kleiner zusammen im Tuch
Zwillinge tragen
Zwillinge im Ringsling
3. Fall: Mein Kind hat eine Spreizwindel, Hüftschiene, ein Gestell oder eingegipste Füße, geht das Tragen trotzdem?
Ja! Auch hier sichert sich ein Trageberater vorsichtshalber ab, ob vom Arzt aus, besondere Gründe dagegen sprechen, ansonsten kann MIT dem vom Arzt verordneten Maßnahmen eine Trageposition gefunden werden, die allen angenehm ist, ggf. müssen die Füßchen extra gestützt werden oder eine besondere Polsterung für den Tragenden vorgenommen werden, damit nichts drückt. Aber das Tragen ist trotzdem möglich und eine gut gebundene Trage oder ein gut gebundenes Tuch ist für eine optimale Hüftentwicklung sehr förderlich gerade auch wenn die verschriebene Maßnahme gar nicht mehr nötig ist.
Aber Achtung: Bitte nicht eigenständig gegen den Rat des Arztes einfach die Hilfe weglassen, das sollte auch nie ein Trageberater von euch verlangen.
Hier gibt es ein Video eines Herstellers, das zeigt, dass es funktioniert:
4. Fall: Mein Kind ist ein absolutes Frühchen (evtl. ist es sogar noch im Krankenhaus) kann ich das schon tragen?
Ja! Hier kann sogar schon im Krankenhaus eine optimale Position gefunden werden. Wichtig ist hier, dass das Kind optimal gestützt ist, um die Atmung zu erleichtern. Läuft das Monitoring noch, dann müssen ggf. Schläuche und Kabel mit eingebunden werden. Hier ist eine gute Beratung unabdingbar, ohne diesen würde ich keinen Eltern raten, ihr Kind einfach so einzubinden.

5. Fall: Mein Kind hat Down-Syndrom, ein Handicap, eine Krankheit… kann ich tragen? Ja! Es gibt sogar Tragen, wie der Bondolino, die ursprünglich für ein Kind mit Down-Syndrom entwickelt wurden. Hier gibt es mehr Infos dazu. Gerade auch Kindern, die entwicklungsverzögert sind, tut die Nähe und das regelmäßige Muskel- und Gleichgewichtstraining sehr gut. Aber wie auch bei den anderen Situationen gilt: Die meisten Trageberater sichern sich ab, indem sie danach fragen, ob aus ärztlicher Sicht etwas gegen das Tragen spricht, so gehe ich auch vor.
6. Fall: Mein Arzt/ Physiotherapeut  sagt, ich soll nicht tragen. Was soll ich tun? Erst einmal: Ärzte sind ausgebildete Mediziner, die wenigsten Trageberater kommen aus dem medizinischen Sektor und keine(r) von uns sollte sich über den Rat des Arztes stellen. Trotzdem würde ich die Meinung hinterfragen: Warum sollst du nicht tragen? Ist es, um das Kind oder die Mutter zu schützen? Könnte z.B. eine Narbe aufreißen, die Belastung zu groß sein, der Kreislauf zu instabil… dann trage nicht! Ja, in dieser Situation müssen auch wir Trageberater vom Tragen abraten! Ist es aber, weil der betreffende Experte findet, weil das Kind in den Kinderwagen, in gerade Position gehört oder Tragen angeblich generell schädlich sei, dann gilt es sich zumindest einen Zweitmeinung einzuholen oder einfach selber gründlich zu recherchieren. Hier gibt es zum Beispiel etliche Fachartikel, die auch von Ärzten oder Physiotherapeuten geschrieben wurden.

7. Fall: Ich würde ja gerne tragen, aber meine Proportionen passen einfach nicht. Was soll ich tun?
Natürlich kannst du tragen! Es gibt Tragetücher von 2,70 m bis 5,70 m, das ist für jeden etwas dabei. Und auch das Tragehilfenspektrum ist riesig, man kann einen Hüftgurt zweimal um sich selbst wickeln oder mit Gurterweiterungen arbeiten. Tragen ist mit jeder Körperproportion möglich, man kann weder zu dünn noch zu dick zum Tragen sein. Hier zeigt beispielsweise ein Account das Plussizebabywearing.

8. Fall: Ich habe ein Pflege- oder Adoptivkind – Kann ich das tragen?
Grundsätzlich Ja! Besonders bei kleinen Babys ist das Tragen die beste Bindungsförderung, die man ihnen geben kann, gerade weil ja jedes dieser Kinder einen Bindungsabbruch erleben musste. Es kann aber sein, dass die Kinder das nicht akzeptieren. Dann müsst ihr langsam und gefühlvoll auf das Kind eingehen. Eventuell langsam starten, lockerer (aber sicher) binden oder eine Variante finden, mit der ihr beide leben könnt. Auch der Tragende muss sich an diese Situation gewöhnen, also gilt hier, wie in allen Situationen, aber noch stärker auf die Signale des jeweils anderen zu hören.

9. Fall: Ich bin wieder schwanger, kann ich trotzdem noch tragen?
Hier gibt es verschiedene Faktoren: Hast du bis zur Schwangerschaft getragen oder willst du jetzt erst damit anfangen? Bei ersterem ist die Muskulatur gestärkt bei zweiterem würde ich eher abraten. Gibt es gesundheitliche Beschwerden? Dann trage besser nicht, dein Körper zeigt dir jetzt, dass er alle Energie für das heranwachsende Baby braucht. Dir geht es rundum gut? Dann kannst du tragen, so lange dir kein Arzt etwas anderes rät. Es drückt dir am Bauch? Ein Onbu schafft da oft Abhilfe, dieser hat keinen Bauchgurt und viele Mamas steigen in der Schwangerschaft auf diese Tragehilfe um. Aber auch alle anderen Trageweisen, die dir bequem sind, können passen.
Übrigens: Es gibt speziell für Schwangere Bindeweisen für den Bauch. Hier gibt es auch eine komplette Podcastfolge, die sich mit diesem Thema beschäftigt.
10. Fall: Mein Kind schreit die ganze Zeit, möchte es nicht getragen werden?
Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu führen, dass ein Kind scheinbar nicht getragen werden möchte. Menschen sind allerdings grundsätzlich Tragelinge. In der Regel gibt es also externe Faktoren, die dazu führen, dass dein Baby nicht getragen werden möchte. Hat es vielleicht Blockaden? Passt das Tragesystem noch nicht? Hat es Hunger? Wie war die Geburt? Muss es mal… es gibt viele Gründe für das Schreien deines Babys und hier gibt es auch einen Artikel dazu.

Fazit

Tragen ist in fast allen Situationen möglich, manchmal muss man etwas tüfteln, um die richtige Lösung zu finden, das musst du aber nicht allein!
Schau doch gerne mal im Tragetreff vorbei, zusammen finden wir die Lösung für dein Trageproblem.

Willkommen in der Tragewelt!

Hi ich bin Juli!

Hier erfährst du, wie du die intensive Anfangszeit mit deinem Baby dank des Tragens so gestaltest, dass deine Bedürfnisse und die deines Babys zusammenpassen.

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