Magdalena Bieberstein und Juli El
Dein Baby ist auf deinem Rücken super aufgehoben. Ob überhaupt oder wie oft du diese Möglichkeit nutzt, ist natürlich ganz dir überlassen. Ein gesundes Baby kann mit geeigneter Technik ab Geburt auf dem Rücken getragen werden.
Wenn du dir unsicher bist, lass dir helfen, es lohnt sich!
Warum? Das erfährst du hier:
1. Rückentragen ist praktisch
Wir sind physiologisch gesehen besser dazu in der Lage, Gewicht auf dem Rücken zu tragen. Die Schultern werden mehr zurückgezogen, die Wirbelsäule ist besser aufgericht, kurzum unsere Haltung mit schwerer werdenden Baby ist, wenn es auf dem Rücken ist, idealer. Auch der Beckenboden profitiert in der Regel von der besseren Haltung und Gewichtsverteilung. Das heißt: Du kannst dein Baby auf dem Rücken leichter und länger tragen, ohne deinen Körper zu stark zu strapazieren.
2. Beim Rückentragen wird das Baby gefördert
Es gibt im 1. Lebensjahr einige Zeitpunkte, in denen man das Gefühl bekommt, dass das Baby nicht mehr getragen werden möchte, weil es sich immer vom Tragenden wegdrückt. Meistens ist die Ursache jedoch, dass das Baby aktiver wird und mehr sehen möchte. Dies ist auf dem Rücken möglich. Durch den besseren Überblick und den ständigen Wechsel von nahen “Objekten” (Mamas Nacken) und entfernteren (das Bild an der Wand) und weit entfernten Dingen (der Baum vor dem Fenster), wird Babys Sehsinn beim Rückentragen noch intensiver geschult als in einer Bauchtrageweise. Zudem „geht“ das Baby nun in Bewegungsrichtung mit den Eltern mit, was die Raumvorstellung verbessert und auf das Laufen vorbereitet.
3. Rückentragen schafft Nähe
Körperwärme, vertraute Geräusche und beruhigendes Schaukeln signalisieren ständig: “Alles ist in Ordnung.”. Das ist die perfekte Ausgangslage für Lernen! Zugleich läuft der Kontakt beim Rückentragen vermehrt über Körperspannung und Bewegungen, und damit eher unbewusst und nebenher. Das Baby hat zwar die ständige Rückversicherung, die es braucht, um seine Umwelt entspannt wahrzunehmen, macht aber gleichzeitig seine Erfahrungen viel selbstständiger als im Blickfeld der Eltern beim Tragen vor dem Bauch.
Das führt direkt zu Punkt 4:
4. Rückentragen bietet einen Rückzugsort
Das Rückentragen ermöglicht Eltern und Baby Auszeiten voneinander, ohne deshalb allein zu sein. Dauerhaft im Mittelpunkt zu stehen ist anstrengend und so macht das Baby auf seinem Platz auf dem Rücken die entlastende Erfahrung: “Ich bin dabei, aber nicht (ständig) der Mittelpunkt der Welt”. Gleichzeitig fällt es Eltern leichter, ihre Konzentration länger auf etwas anderem als dem süßen Babykopf vor dem Bauch – der auch noch so gut riecht – zu halten. Sie tun etwas für sich, nach ihrem Tempo und ihren Vorstellungen. Wer das immer wieder tun kann, ruht in sich – und macht dem Baby damit eines der größten Geschenke im Leben.
Und letztlich gibt es einen entscheidenden Grund, warum das Tragen auf dem Rücken so toll ist:
5. Rückentragen schafft Freiräume und Sicherheit
Und als Ergänzungen fürs Rückentragen: Es kann bei einer Kaiserschnittnarbe entlasten (kein Druck auf der Narbe), beim Abstillen begünstigend wirken, wenn man das möchte (das Baby liegt nicht die ganze Zeit an der Brust), bei Milchstaus Druck abnehmen und bei erneuter Schwangerschaft helfen (der Druck vorne wird da meist unangenehm) …
Du siehst also, es gibt unglaublich viele Argumente fürs Rückentragen. Nicht umsonst habe ich einen extra Rückentragen-Workshop entwickelt, in dem du ganz einfach und sicher das Tragen deines Babys auf dem Rücken erlernen wirst.
Schau dir die Details gerne einmal genauer an: