Wie du den Ringsling lieben lernst! Die Ringsling-Tipps!

So findest du die sicherste Trage für dein Baby bei der auch du keine Rückenschmerzen bekommst.

Tragen ist deine Lösung, um deine Unabhängigkeit und Freiheit zu bewahren und gleichzeitig eine enge Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Finde heraus, worauf du beim Start achten solltest!

Wer kennt es nicht? Das Kind läuft und möchte nur mal kurz wieder auf den Arm und dann wieder runter und wieder hoch. Ein Tuch lohnt sich nicht, eine Tragehilfe auch nicht. Eine Übergangsphase für Laufanfänger… hier schafft der Ringsling Abhilfe.

 

Ich finde, der Ringsling ist die am meisten unterschätzte Tragehilfe! Deshalb habe ich hier Tipps für dich vorbereitet, mit denen du den Ringsling lieben lernen wirst.

 

Doch zunächst einmal wollen wir klären, was ein Sling genau ist und für wen er sich eignet.

Was ist ein Ringsling?

Ein Ringsling ist ein kurzes Tragetuch, meist mit einer Länge von 1,80 bis 2,20 Metern. An einem Ende des Tuches befinden sich zwei übereinanderliegende Metallringe. Die Ringe sind festgenäht und können in ihrer Position nicht verändert werden. Mit dem Ringsling kannst du vor dem Bauch, auf der Hüfte und auch auf dem Rücken tragen.

Vorteile: Für wen eignet sich ein Ringsling?

 Ein Ringsling ist sowohl für Frühchen, für Babys, als auch für Laufkinder geeignet.

Schon früh- und neugeborene Kinder können prima im Ringsling transportiert werden. Durch die Diagonalelastizität des Tragetuchs werden die Frühchen optimal gestützt und das Einbinden geht mit etwas Übung recht flink. Außerdem können auch die Kleinsten bereits auf der Hüfte getragen werden. Und da deine Hüfte schmaler ist als dein Bauch, werden die Beine deines Babys nicht unnötig weit geöffnet.

 

Babys werden im Alter von drei bis vier Monaten meist merklich neugieriger. Eltern beklagen sich während dieser Entwicklungsstufe oft, dass ihre Kinder sich nicht mehr tragen lassen wollen und sich stark wegbiegen. Wir interpretieren dieses Verhalten so, dass die Babys mehr sehen möchten und empfehlen deshalb das Tragen auf dem Rücken oder auf der Hüfte.

 

Bei Laufkindern ist der Ringsling eine leichte und platzsparende Möglichkeit, immer eine Trage für “Notfälle” dabei zu haben. Denn auch ältere Kinder werden mal müde oder quengelig und wollen auf den Arm. Da kann der Sling Abhilfe schaffen und auch die Größeren für kurze Strecken transportieren.

 

Zudem ist er sehr klein und leicht, perfekt für die Handtasche. Hier liegt auch dauerhaft ein Ringsling im Auto und wartet auf die kleineren und größeren Notfälle.

Nachteile des Ringslings

 Der Ringsling ist jedoch eine asymmetrische Tragehilfe. Das heißt, dass das Gewicht nur auf einer Schulter-/Rückenseite lastet. Je schwerer dein Kind ist, umso kürzer wirst du es im Ringsling tragen wollen. Wo deine persönliche Schmerzgrenze liegt, findest du am besten selbst heraus. Manche Eltern empfinden schon 10kg zu schwer, andere tragen 12kg noch mühelos.

Den Sling trägt man also in der Grundtrageweise auf nur einer Schulter. Das bedeutet alles Gewicht lagert auch auf einer Schulter. Es kann sogar sein, dass man etwas schief läuft. Da muss man sich selbst kontrollieren.

 

Ich empfehle deshalb die Schulter zu wechseln, also beispielsweise am nächsten Tag die rechte statt der linken Schulter zu verwenden.

 

Und wie ich mittlerweile weiß, ist der Ringsling nichts für Durchstreckerkinder. Oft haben Kinder zwischenzeitlich Phasen, in denen sie gerne ihre Beine durchstrecken, in dem Fall ist eine Tragevariante mit Sicherungskreuz praktischer.

Jetzt kommen sie aber endlich, die Ringsling-Tipps:

1. Wie finde ich meine passende Slinglänge heraus?

 Um deine Slinglänge herauszufinden, nimmst du ein Maßband und misst den Abstand von deiner Schulter zur gegenüberliegenden Hüfte, dann verdoppelst du den den Wert und fügst 20 cm hinzu. Das ist dann deine Mindestgröße. Längere Slings sind kein Problem, mit Longslings kannst du noch Extrabindeweisen zaubern.

Beim Kauf eines Ringslings musst du aufpassen, dass die Slinglänge zks gemessen wurde. Das bedeutet „zur kurzen Seite“, denn in der Regel hat ein Ringsling eine abgeschrägte Kante und damit das Slingstück reicht, müssen deine Maße bis zur kurzen Seite passen.

2. Raffung vs. Scherenfaltung

Es gibt verschiedene “Typen” von Ringslings. Die Unterschiede beziehen sich darauf, wie die Ringe am Tuch angebracht sind. Hier siehst du beide Varianten im Vergleich:

 geraffter Sling (Storchenwiege)

 Sling mit Scherenfaltung (Didymos)

Mit welchem “Typ” Ringsling du besser zurecht kommst, findest du am besten selbst heraus. Die überwiegende Mehrheit der Eltern aus meinem Beratungsalltag bevorzugen jedoch den gerafft genähten Sling.

3. Sortierung des Tuches in den Ringen

 Um den Ringsling wirklich bequem zu binden, erfordert es viel Übung und einiges an Präzision.

Nachdem du den Tuchstoff durch die Ringe gezogen hast, empfehle ich, den Stoff zu sortieren. Achte darauf, dass sich die obere und die untere Tuchkante auch jeweils oben und unten im Ring befinden und dass sie nicht verdeckt werden. Es sollten sich keine Wülste bilden, der Stoff ist optimalerweise gleichmäßig im Ring verteilt. Das wird dir die Arbeit beim Festziehen ungemein erleichtern.

4. Position der Ringe

Bevor du dein Kind aufnimmst, achte auf die Position der Ringe. Sie sollten sich jetzt noch auf oder gar hinter deiner Schulter befinden. Wo genau, wirst du mit der Zeit herausfinden. Die Position ist abhängig davon, wie groß dein Tuchbeutel vor dem Festziehen ist: Je lockerer der Beutel (und je kleiner dein Kind), umso mehr rutschen die Ringe beim Festziehen nach unten. Viele finden es angenehm, wenn die Ringe nach dem Straffen des Tuches direkt unter dem Schlüsselbein liegen.

5. Position deines Kindes

Entscheide schon beim Hereingleitenlassen deines Kindes in den Beutel über die gewünschte Position. Das heißt im Klartext: wenn du dein Baby vor dem Bauch tragen möchtest, lasse es von deiner Schulter vor den Bauch gleiten. Möchtest du dein Baby lieber auf der Hüfte tragen, lasse es von der Schulter auf deine Hüfte gleiten. Wenn dir dein Tuch doch verrutscht, heb dein Kind unter dem Po kurz an und schieb dir das Tuch wieder zurecht. Die Ringe sollten sich zu diesem Zeitpunkt immernoch auf deiner Schulter befinden!

6. Das Tuch auf deiner Schulter

 Damit der Sling wirklich bequem sitzt, sollte das Tuch gut über deiner Schulter verteilt sein. Achte schon vor dem Festziehen darauf, dir das Tuch hinunter auf deinen Oberarm zu ziehen. Du kannst dir merken, die Hälfte des Tuchs sollte auf der Schulter liegen, die andere Hälfte auf dem oberen Teil deines Oberarms. Nichts ist unangenehmer, als wenn das gesamte Tuch auf deiner Schulter liegt und dir in die Halsmuskeln einschneidet.

7. Festziehen des Ringslings

 Der Ringsling sollte strähnchenweise festgezogen werden. Beginne mit der Kopfkante und arbeite dich dann einmal durch das gesamte Tuch.

Achte besonders darauf, die Pokante ordentlich zu straffen, denn beim Ringsling gibt es kein Sicherheitskreuz oder Knoten unter dem Po des Kindes wie beim den meisten Bindeweisen mit dem Tragetuch.

 

Wichtig ist, dass du immer in die Richtung ziehst, aus der das Tuch kommt. Nur dann verwurschtelt sich der Stoff nicht in den Ringen.

Deine andere Hand kann bei jedem Festziehen dein Kind ein wenig anheben. Das erleichtert dir deine Arbeit erheblich.

8. Die Kopfkante beim Ringsling

 Ziehe ganz zum Schluss nochmals die Kopfkante fest. Du kannst sie entweder in den Nacken deines Kindes schieben, wenn es gerade wach ist. Oder du kannst sie bis über die Ohren ziehen, um den Kopf zu stützen. Straffe die Kante einfach nach, falls sie sich gelockert hat. Die Atemwege müssen immer frei bleiben.

9. Die Kippung des Ringsling

 Ich empfehle, den Ringsling gekippt zu tragen. Das bedeutet, dass das Tuch vor dem Einfädeln in die Ringe auf dem Rücken einmal umgeschlagen wird.

Die Kippung bewirkt eine straffere Kopfkante und insgesamt einen symmetrischeren und stabileren Sitz deines Kindes. Deshalb empfinden viele Eltern den gekippten Sling als angenehmer. Probier am besten selbst aus, ob für dich die gekippte oder die ungekippte Version die bequemere ist.

Hinweis: Slings mit Scherenfaltung können nicht gekippt getragen werden!

10. Arm(e) raus beim Ringsling

Ältere Kinder mögen es oft nicht so gern, wenn sich ihre Arme im Tuch befinden. Wenn du dein Kind jedoch nur bis unter die Achsel einbindest, wird es schnell schwer – vor allem, wenn es sich mit Vorliebe nach hinten lehnt. Probier doch einmal aus, nur den hinteren Arm aus dem Tuch zu nehmen. Die meisten Kinder sind mit der hinzugewonnen Freiheit zufrieden. Für dich ist das Gewicht dann angenehmer zu tragen und du hast keine “helfenden Hände” im Weg.

11. Stillen beim Ringsling

 Das großartigste am Ringsling ist, dass das Stillen darin so einfach ist. Kipp einfach die Ringe an, lass dein Kind ein wenig nach unten sinken, mach deine Brust frei und leg dein Kind an, und zieh danach wieder strähnchenweise fest. Wenn du magst, kannst du den restlichen Tuchstoff über den Kopf deines Kindes legen, um dein Dekolleté zu verdecken und dein Kind vor Licht und Geräuschen zu schützen. Wichtig ist auch hierbei natürlich, dass alle Aufmerksamkeit beim Baby bleibt, damit es sich nicht verschluckt.

12. Herausnehmen deines Kindes aus dem Ringsling

 Wenn du dein Kind aus dem Sling nehmen möchtest, kipp die Ringe nach oben und zieh den Tuchbeutel etwas auf. Achte darauf, den Beutel nur so weit zu öffnen, wie nötig. Idealerweise greifst du dir den Stoff unter dem Po des Kindes, ziehst ihn nach oben Richtung Kopf und nimmst das Kind unten aus dem Tuch heraus. Je weniger du deinen Beutel jetzt öffnest, umso weniger musst du beim nächsten Mal festziehen und umso weniger rutschen dabei auch deine Ringe nach unten. Mit etwas Übung weißt du ganz genau, wo du die Ringe platzieren musst, damit sie nach dem Straffen angenehm liegen.

Wie lerne ich den Ringsling zu binden?

 Als erfahrene Trageberaterin helfe ich dir gerne weiter, deinen Ringsling zu binden. Buche dir dafür einfach deinen Ringsling-Workshop. Du kannst dir auch einen Ringsling ausleihen und erst einmal testen, ob das was für dich ist. Klicke einfach auf den Button für mehr Informationen.

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